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Hallo ihr Lieben,
Lange haben wir überlegt, ob wir nach Marokko reisen. Wir wollten ja schon im April fahren, aber da haben wir uns dann doch umentschieden, weil ich (Ines) der "Schisser" war.
Nun aber habe ich mich überzeugen lassen und lasse mich auch nicht von den "Warnungen" abschrecken. Es wird ja immer viel erzählt, vor allem von Leuten, die nicht da waren. Wir haben ja auch schon einige Erfahrungen mit Reisen in angeblich unruhige Länder gemacht und wissen wie man sich verhalten soll. Wir haben uns einem Pärchen angeschlossen, das zur selben Zeit nach Marokko reist und freuen uns nun auf die Erlebnisse.
Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein los. Endlich waren wir wieder auf Reisen. Die Fahrt ging erst einmal nach Langen. Dort besuchten wir Freunde, die wir auch schon eine Weile nicht mehr gesehen hatten. Wir verbrachten einen schönen Abend.
Bei nebligem Wetter verabschiedeten wir uns von unseren Freunden. Nun ging es endlich los. Die Reise nach Marokko konnte beginnen.
Am Gardasee, auf dem Stellplatz vom letzten Jahr, wollten wir uns mit Julia und Markus treffen, um dann die Reise gemeinsam fort zu führen. Die Fahrt dort hin zog sich ewig hin. Zum Glück kamen wir sehr gut durch, ohne Staus oder Umleitungen. Jedoch auf den letzten 10 km erwischte es uns dann doch noch. 1Km vor der letzten Autobahnausfahrt standen wir dann doch noch im Stau. Aber wir mussten nicht lange warten, um raus zu fahren. Wir hatten es geduldig ertragen. Was blieb uns auch anderes übrig.
Julia und Markus waren schon da, als wir auf dem Stellplatz ankamen. Ich machte mich mit den Zwei erst einmal bekannt, denn ich hatte sie vorher ja noch nicht gesehen, im Gegensatz zu Dundee .Der hatte auf den Off-Road-Treffen immer nur von mir erzählt, aber ich war ja nie dabei. Es kam schon das Gerücht auf, dass es mich überhaupt nicht gibt, wie bei Colombo. Der hat auch immer nur von seiner Frau erzählt, aber gesehen hat man sie nie.
Nachdem wir das Auto richtig geparkt und uns kurz mit den Zwei unterhalten hatten, gingen wir noch eine Kleinigkeit essen. Ratet mal was es gab! Was sollte man im Land der Pizza schon essen, natürlich, Pizza.
Auch heute schien anfangs wieder die Sonne. Doch sollte es nicht so bleiben. Aber das störte uns nicht, denn wir saßen ja sowieso nur im Auto auf dem Weg zur Fähre. Unterwegs hielten wir noch einmal an einem Supermarkt und deckten uns für die nächsten 2 Tage mit Essen und Getränken ein, denn auf der Fähre konnte man zwar essen gehen, das sollte aber laut Erfahrungsberichten nicht besonderes gut und ausserdem recht teuer sein.
Als wir in Genua im Hafen ankamen, ca. 5h vor Abfahrt, staunten wir nicht schlecht. Der Stellplatz war schon voll mit Autos, die alle überladen waren. Auf den Dächern türmte sich das „Gepäck“, Möbelstücke, Säcke mit Klamotten und Fahrräder. Die Marokkaner wollen wohl alle der Umwelt zu Liebe aufs Fahrrad umsteigen und machen deshalb einen Fahrradhandel auf. Selbst innen waren die Autos so beladen, dass teilweise nur der Fahrer noch Platz hatte. Wenn man die Türen der Fahrzeuge aufmachte, kam Einem alles entgegen. Wir dachten immer , die Türken wären Weltmeister im Überladen, aber die Marokkaner können das noch besser.
Um uns die Zeit bis zur Abfahrt zu vertreiben, gingen wir noch etwas spazieren und setzten uns in ein Café. Dort mussten wir ziemlich lange bleiben, denn es schüttete aus Eimern.
Zuerst sah es nicht danach aus, als ob wir pünktlich abfahren würden, aber Punkt 20:00 legten wir ab. Markus meinte nur „Jetzt fängt der Urlaub an, denn es gibt kein Zurück mehr.“ Da hat er recht, jedenfalls für die nächsten 4 Wochen nicht.
Wir haben ganz gut geschlafen. Der Seegang war jetzt nicht so, dass er uns aus den Betten gerollt hat. Aber man merkt ihn doch ganz gut. Das Laufen an Bord ist nicht so einfach. Man eckt öfter mal an. Und mit der Zeit merkte ich, dass ich nicht ganz so seefest war. Mir ging es dann doch ein wenig im Magen rum und ich hatte Kopfschmerzen. Die meiste Zeit verbrachten wir deshalb auch in der Kabine, denn im Liegen war Alles ganz gut zu ertragen.
Gegen 14:30 legten wir in Barcelona an. In der Hafeneinfahrt stieg der Lotse an Bord. Das war für ihn gar nicht so einfach, denn es war ganz schöner Seegang. Aber er und sein Steuermann meisterten das mit bravour. Ich hoffte während des Aufenthaltes, zum Auto zu kommen, um die vergessenen Medikamente zu holen. Aber es gab keine Chance. Überall stand Jemand, der mich nicht durchlies. Einerseits fand ich das ja gut, denn so konnte auch kein Anderer an die Autos. Aber in dem Moment fand ich es nicht so gut, denn nun musste ich mit den Kopfschmerzen leben. Na ja, die Welt geht davon auch nicht unter. Der Magen beruhigte sich auch in der Zeit im Hafen.
Pünktlich um 17:00 Uhr legten wir wieder ab. Das Wetter zeigte sich von seiner schönen Seite. Wir genossen einen herrlichen Sonnenuntergang über dem Meer, während sich im Hinterland ein Gewitter anbahnte. Die See war auch ruhiger geworden, so dass es uns wieder gut ging.
Die Nacht über war die See ruhig, wir konnten gut schlafen und hatten keine Probleme. Zum Sonnenaufgang gingen wir aufs Deck und wir konnten die spanische Küste im Morgenrot sehen. Sogar 2 Segler waren schon oder noch unterwegs. Die restliche Fahrzeit verbrachten wir mit Spaziergängen an der frischen Luft, lesen und schlafen.
Um 16:30 Uhr mussten wir die Kabine verlassen, denn die Putzkolonnen zogen durch die Gänge und Kabinen. Diese hatten nicht viel Zeit. Die Fähre fuhr abends wieder zurück nach Genua. Wir warteten wie alle anderen vor der Cafeteria, um endlich von Bord gehen zu können. Doch das sollte dann noch einmal 1 Stunde dauern nachdem die Fähre angelegt hatte, denn unser Deck war das Letzte, was von Bord ging.
Dann verbrachten wir noch einmal 1 ½ Stunden beim Zoll. Dort war alles ein wenig chaotisch. Es gab mehrere Spuren, für Fahrzeuge, die das erste Mal einreisen und die schon regestriert waren. Wir fuhren natürlich „vorschriftsmässig“ in die entsprechende Spur. Aber von den Marokkaner hielt sich Keiner daran. Die Fahrzeuge wurden dann der Reihe nach vorne gewunken, wobei ich auch da das Gefühl hatte, dass die ein oder andere Spur bevorzugt wurde. Dann standen wir endlich in der Abfertigungszone. Das bedeutete aber noch nicht viel, denn nun warteten wir darauf, dass ein Zöllner kam und uns die Papiere abnahm. Das dauerte, denn es standen noch 10 Andere in der Abfertigungszone. Endlich waren wir dran, mussten aber erst noch zur Polizei, das Auto regestrieren lassen. Dann wieder zurück und warten, dass wir die Papiere zurück bekamen. Als uns der Zöllner die Papier in die Hand drückt und nichts weiter sagte, waren wir ein wenig verwirrt, denn wir wussten nicht, ob wir fahren konnten. Wir nahmen es mal als „Ok“ an und fuhren los. Es fing auch Keiner an zu Pfeifen, um uns zurück zu holen, also schnell weg bevor sie es sich anders überlegten. Julia und Markus warteten draussen, denn sie waren schon 3 Autos vor uns fertig.
Geschafft, nun mussten wir noch auf den Zeltplatz, den wir uns heraus gesucht hatten. Aber das war kein Problem, den hatten wir ja im Navi und fanden ihn ohne Probleme. Wir waren ein wenig erstaunt, als wir dort ankamen. Er lag inmitten von Wohnhäusern. Am Eingang saß ein alter Marokkaner und wartete darauf, nach Hause gehen zu können. Er sagte nur, wir sollten uns einen Platz aussuchen, keine Anmeldung, keine Zahlung. Ok, also taten wir das.
Vor dem Frühstück musste Dundee erst noch einen Öl-check machen, denn wir wollten ja sicher gehen, dass wir ankommen. Nach dem Frühstück fuhren wir los. Markus und Dundee hatten die Route zusammengestellt. Es sollte nach Chefchouen gehen, aber nicht den einfachen Weg, sondern über Stock und Stein. Das ging es dann auch im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wege waren sehr schmal, steil und steinig. Es hatten sich Spurrillen gebildet, bei denen man aufpassen musste, dass man nicht drin stecken blieb oder versank. Wir wurden ganz schön durchgerüttelt. Dafür lohnte sich aber der Ausblick.
Zwischendurch hatten wir auch mal Mitfahrer. Die Jungs aus den „Dörfern“, die wir passierten, machten sich den Spass und sprangen hinten auf das Trittbrett, hielten sich an der Leiter fest und fuhren ein ganzes Stück mit. Sie liessen sich nicht abschütteln, denn sie erhofften sich, etwas zu bekommen. Erst als Markus einen entgegen kommendem Erwachsenen bat, die Jungs runter zu holen, sprangen sie enttäuscht ab. Auf unserem Auto fuhren zeitweise 2, bei Markus sogar 4 Jungs mit. Anfangs fanden wir das auch ganz lustig, aber irgendwann wurde es lästig.
Der Tag verging sehr schnell und bald schon wurde es dunkel. Wir hatten aber unser Ziel noch lange nicht erreicht. Wir überlegten, was wir tun sollten, Schlafplatz suchen oder weiter fahren. Die Männer entschieden sich fürs Weiterfahren. Wir sind noch nie im Dunkeln „Off-Road“ gefahren. Zum Glück hatten wir die neuen Lampen, denn mit unseren Alten hätten wir das nicht machen können. Es war nicht einfach, zu fahren, denn zur Dunkelheit kam auch noch Nebel dazu. Zum Glück hatten auch wir das Navi, so dass ich immer sagen konnte, wann die nächste Kurve kam. So tasteten wir uns langsam voran und erreichten dann endlich nach 9 Stunden Autofahrt den Campingplatz in Tetouane. Dort bauten wir nur noch das Bett auf, kochten eine Kleinigkeit und gingen schlafen. Der Tag war ziemlich anstrengend.
Abends spürten wir noch die Kurven und das Gerüttel, denn wir hatten immer noch das Gefühl, im Auto zu sitzen. Der Gleichgewichtssinn spielte ein wenig verrückt. Na ja, bei so viel Geschaukel ist das kein Wunder.
Nach dem Frühstück schauten wir uns Chefchouan an. Unser Zeltplatz lag oberhalb der Stadt, so dass wir erst einmal den Berg runter mussten. Ich dachte nur, das müssen wir auch wieder herauf, puh.
Chefchouan hat eine schöne Medina. Die Häuser sind zum Großteil blau gestrichen. Das gibt der Stadt eine freundliche Note. Wir schlenderten durch die Gassen und beobachteten die Menschen, die in aller Ruhe und ohne Hetze an uns vorbei liefen. Wir liessen uns anstecken von der Ruhe, denn wir dachten nicht daran, dass wir heute noch weiter wollten.
Gegen Mittag fuhren wir dann weiter. Wir wollten bis an den Stausee nördlich von Fes. Dort dachten wir uns, suchen wir uns ein „Schlafplätzchen“. Da wir gestern ja schon so extrem durch das Gelände gefahren waren, sollte es heute zwar auch über Nebenstrassen gehen, aber asphaltiert. Im Reiseführer stand über den Strassenzustand, dass es gute Strassen waren, deren Strassenränder etwas ausagefranst sind. Ausgefranst war etwas untertrieben. Die Strasse bestand aus einem schmalen Streifen Strasse mit Schlaglöchern und den „Seitenstreifen“ aus Schotter und Schlaglöchern. Wir kamen auch nur langsam voran. Am Stausee mussten wir feststellen, dass es nicht einfach werden wird, einen Schlafplatz zu finden. Da sich auch noch das Militär dort breit gemacht hatte, war es aussichtslos dort etwas zu suchwn. Wir beschlossen, weiter nach Fes auf den Campingplatz zu fahren.
Als wir nach Fes rein fuhren nahm der Verkehr deutlich zu. Wir versuchten, zusammen zu bleiben. Das war bei dem Verkehr nicht einfach, denn ohne hupen und Hand raus halten zum Winken, dass der Hintere uns rein lässt, geht hier gar nichts. Markus fuhr immer hinter uns doch am ersten großen Kreisverkehr war er weg. Wir fuhren langsam weiter und warteten auf ihn, aber er kam nicht. In der Zwischenzeit sprach uns ein Mopetfahrer an, ob wir auf den „Diamant“-Zeltplatz wollten. Wir sagten ja und er sagte, dass er uns hin bringen würde. Ok dachten wir, er kennt sich aus. Wir warteten noch auf die Anderen, doch die kamen nicht. Was sollten wir tun. Aber wir wussten ja auch, dass er den Campingplatz in seinem Navi gespeichert hatt. Nach längerem Warten hielt uns der Mopetfahrer sein Handy hin und meinte, dass unser Freund am Telefon sei. Wir verneinten das, denn wir hatten ja keinen marokkanischen Freund und Markus konnte es nicht sein. Der Mopetfahrer liess nicht locker und meinte immer wieder, es sei unser Freund. Nach 4x-ger Verneinung, stellte er das Telefon auf laut und wir hörten Markus. Ihn hatte ein anderer Mopetfahrer angesprochen und gemeint, er bringe ihn zu uns. Als wir dann wieder zusammen waren, fragte uns der 2. Fahrer, ob wir nicht lieber auf einen anderen Platz wollten, näher an der Madina. Der Platz den wir uns ausgesucht hatten, lag ausserhalb der Stadtgrenze und das Taxi morgen früh würde sehr teuer werden. Wir überlegten und hatten eigentlich keine Lust wieder zurück durch die Stadt zu fahren. Das Chaos auf den Strassen hat uns schon gereicht. Das überzeugende Argument war dann aber das warme Wasser, was er uns versprach und er lag von der Entfernung genauso weit weg wie der Platz, den wir uns ausgesucht hatten. Wir fuhren also hinter ihm her.
Auf dem Zeltplatz angekommen, sagte uns der Fahrer, dass er Jemanden hätte, der uns morgen zur Medina fahren und dort etwas herum führen könnte. Er würde auch sehr gut deutsch sprechen. Wir berieten uns und willigten ein, denn wir würden wahrscheinlich durch die Gassen irren und nicht das sehen, was man gesehen haben muss. Wir machten einen Termin mit ihm aus und verabschiedeten uns von ihm. Als wir fragten, was er von uns bekommen würde, meinte er, das wäre in Ordnung, aber vielleicht etwas für seine Tochter, etwas Schokolade.
Mit dem warmen Wasser war es dann auch so eine Sache. Natürlich testeten wir es sofort aus und was war, das Wasser war kalt, na super. Als Dundee später seine Werkzeugkiste ausspülte, kam er zurück und verkündete freudestrahlend, dass es warmes Wasser gibt. Man muss das Wasser njur lange genug laufen lassen. Ich hatte es zwar laufen lassen, denn das „Problem“ kenne ich ja schon, aber es war nicht lang genug. Duschen sind wir dann aber doch nicht mehr gegangen, wollten es am nächsten Morgen tun.
Als wir kurz vor 10:00 Uhr an die Rezeption kamen, stand Samira schon mit dem Taxi vor der Tür. Das ist eher ungewöhnlich für afrikanische Länder. Aber wir fanden es gut, denn so mussten wir nicht warten und hatten den ganzen Tag vor uns. Wir fuhren erst in die Neustadt, das andalusische und jüdische Viertel und anschliessend in die Altstadt.
Zuerst verschafften wir uns einen Überblick über die Stadt. Wir fuhren auf einen Hügel über der Stadt. Es ist eine riesige Stadt, mit über 1 Mio Einwohner. Von oben sieht man ja nur die Dächer und kann noch nicht einmal erahnen welch ein Treiben dort unten herrscht. Zum Glück war es nicht so heiß heute, denn sonst wären wir in der Altstadt jämmerlich eingegangen. Wir fuhren vom Hügel hinunter und stürzten uns in das Gewimmel. Es herrschte ein reges Treiben. Es war faszinierend, denn es gab 9000 Gassen und Sackgassen. Gut, dass wir Samira dabei hatten, denn wir wären nur umher geirrt und hätten am Ende wahrscheinlich nicht das gesehen, was man hätte sehen müssen. Hier verkehren keine Autos. Dafür sind die Gassen viel zu eng. Die Lasten werden von Eseln, Maultieren und Lastenkarren von A nach B transportiert. Bevor wir in die Altstadt rein gingen, sagte Samira noch, wir sollten darauf acht geben, ansonsten würden wir von diesen einfach beiseite geschoben. Samira führte uns durch die Gassen und erklärte uns Vieles. Sie führte uns zum Obst-, Gemüse-, Fisch- und Fleischmarkt. Es ist immer wieder faszinierend, was die Händler im Angebot haben. Wir liefen durch die Textil-, Schleifer- und Gerbergasse. Sie zeigte uns eine Gerberei. Wir sahen nur von Dachterrasse zu aber der Geruch stieg Einem kräftig in die Nase. Wenn man es nicht gewohnt ist, kann Einem schon schlecht davon werden. Wir hatten vorsorglich ein paar Minzblätter in die Hand gedrückt bekommen. Der Job der Gerber ist ein harter Job, den ganzen Tag im Wasser mit Taubendreck stehen, die Felle ins Wasser legen und auch wieder heraus holen und den ganzen Tag, den Gestank ertragen. Das ist nichts für europäische Nasen. Anschliessend schlenderten wir weiter, besuchten eine Koranschule, die Moschee der Gründerein der ersten Moschee mit Schule und Universität, eine Teppichknüpferei und Kosmetikherschtellung. Die letzten 2 Sachen hätten nicht mehr sein müssen. Das kam uns dann wie eine Verkaufsveranstaltung vor. Ausserdem hatten wir schon so viele Informationen bekommen, dass wir schon satt waren.
Bevor wir wieder auf den Campingplatz fuhren, kauften wir noch reichlich Gemüse ein. Es ist unglaublich. Für 2 Säcke mit frischem Gemüse, haben wir nicht einmal 5 € bezahlt. Abends gab es leckeres Essen mit frischem Gemüse.
Die Nacht war wieder ziemlich laut, denn nachdem das Fußballspiel zu Ende war (Der Campingplatz lag am Stadion.) setzte wieder die Musik auf dem Campingplatz ein. Wie schon am Tag vorher, spielten die Jungs bis früh um 5:00 Uhr. Das muss irgend eine Festivität gewesen sein.
Gerade als ich das Frühstück machen wollte, wurde zur Abfahrt geblasen. Markus wollte schnell aus dem Regen raus, denn er hatte „Wassereinbruch“ in seinem Auto. Es hatte schon die halbe Nacht geregnet. Wir fuhren also ohne Frühstück weiter Richtung Süden los. Der Regen wurde nicht besser, eher schlimmer. Die Strassen waren eine einzige Wasserpfütze. Irgendwann einmal, fing es sogar an zu schneien. Wir konnten es kaum glauben. Wir sind in Afrika und es schneit. Aber wir waren ja im Atlasgebirge und da gibt es eben auch Schnee. Gegen Mittag waren wir an unserem geplanten Ziel. Da das Wetter nicht besser war und es auch erst Mittag war, beschlossen wir, weiter zu fahren.
Wir kamen jetzt ins „Land der roten Erde“. Die Landschaft wurde karger. Aber auch das hatte seinen Reiz. Die Berge im Hintergrund gaben ihr Übriges. Nachdem wir aus den Bergen heraus waren, bot sich uns eine weite karge Ebene. Man konnte nicht glauben, dass es hier irgendetwas geben würde. Aber doch, und es hat uns überwältigt. Nichtsahnend fuhren auf der Strasse die karge flache Landschaft entlang und mit einem Mal tat sich eine grüne Schlucht mit vielen Palmen auf. Es war atemberaubend. Wir konnten es kaum glauben, dass es hier so etwas gibt. In einer dieser Oasen fanden wir auch unseren Campingplatz. Es war ein kleiner gemütlicher Platz mit freundlichen Besitzern. Als wir „Mädels“ uns anmelden wollten, fragte der Besitzer, wo denn die Männer seien. Wir holten sie und dann wurde erst einmal Tee getrunken bevor die Formalitäten geklärt wurden.
Dundee kochte dann für alle ein leckeres Couscous und wir liessen den Abend gemütliche ausklingen.
Heute sind wir sehr früh aufgestanden, konnten aber dafür in aller Ruhe frühstücken und auch noch das Auto kontrollieren, damit es fit für die Wüste ist. Auf dem Tagesprogramm von heute stand unsere erste Wüstentour. Bevor wir hinein fuhren deckten wir uns noch mit Brot und Wasser ein. Tanken wollten wir auch noch, aber wir fanden keine Tankstelle mehr. Das war nicht so schlimm, denn wir hatten ja gestern schon getankt und wir waren danach nicht mehr so weit gefahren.
Der Tag hat den Autos und vor allem den Männern gefallen. Endlich konnten sie zeigen was sie können. Die Piste war sehr anspruchsvoll. Es ging durch Sand, über Schotter und Steine. Wir durchquerten einen Qued, ist wie ein Flussbett, fuhren in Tälern und auf Hochplateaus. Bergauf und auch bergab war es oft sehr steil und „löchrig“ (Löcher wie Wagenräder). Die Männer mussten aussteigen, um sich die Auf- oder Abfahrt anzuschauen. Danach berieten sie, wie sie am besten fahren sollten. Sie meisterten alle Passagen recht gut. Ein oder zweimal klappte es nicht auf Anhieb, aber wir kamen überall durch. Die Landschaft war traumhaft. Es gab unendliche Weiten, dann wieder Schluchten und Berge. Dromedare und Ziegen liefen auch sehr zahlreich umher. Weit und breit war meistens Keiner zu sehen. Ab und zu tauchten dann doch noch Berber oder Ziegenhirte auf und wollten Kleidung oder etwas zu essen. Wir gaben dann entweder etwas zu trinken und auch mal ein Brot. Einem uns entgegenkommenden Berber auf seinem Mofa gaben wir sogar Benzin sonst wäre er nicht mehr nach Hause gekommen.
Gegen 16:00 Uhr überlegten wir was wir tun sollten, denn bis zur Hauptstrasse war es noch ziemlich weit. Wir beschlossen, nach einem Schlafplatz zu suchen. Allerdings mussten wir dazu erst einmal von der algerischen Grenze weg. Wir waren schon ziemlich nah dran. Die Funkmasten vom Militär konnten wir schon sehen. Ich glaube, wir waren keine 10 km von der Grenze entfernt.
Es dauerte auch nicht lange und das marokkanische Militär hielt uns an. Sie wollten unsere Papiere sehen und fragten woher wir kamen und wohin wir wollten. Das Papier für die Einreise hatten wir zu Hause 20x kopiert und konnten nun eine Kopie den Jungs geben, so dass sie sich nichts mehr extra aufschreiben mussten. Das ging schneller und wir kamen schneller weiter. Sie fragten noch nach Zigaretten und wünschten eine gute Weiterfahrt.
Die Piste wurde nun wieder schneller. Wir hofften, dass es so bleibt und wir doch noch die Hauptstrasse erreichten. Aber die Zeit verging wie im Flug und die Sonne ging unter. Zum Glück fuhren wir gerade in eine kleine Oase, wo wir unser Nachtlager aufschlagen konnten. Wir warteten eine Weile mit dem Aufbau, denn es könnte ja noch Jemand zu Besuch kommen. Dem war dann auch so. Ein junger Soldat kam und gab uns zu verstehen, dass es kein Problem sei, hier zu übernachten. Er würde auf uns aufpassen. Seine Haus war nicht weit entfernt. Nach einer Weile verabschiedete er sich, weil er das Fahrzeug hörte, was ihm sein Abendessen bringen sollte und sagte, er komme noch einmal wieder. Wir hörten die Jungs wie sie sich im Sand vergraben hatten und schwer wieder raus kamen. Als sie wieder draussen waren, fuhren sie wieder zurück. Armer Hasan, nun bekam er kein Abendessen. Wir klappten inzwischen die Dächer hoch und machten uns etwas zum Abendbrot. Es dauerte nicht lange, da stand Hasan wieder da. Er sagte uns, dass das Auto mit dem essen erst woanders hingefahren saei und später komme. Wir aßen zu Abend und Hasan gesellte sich zu uns. Wir unterhielten uns mit Händen und Füssen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut man sich doch auch damit verständigen konnte. Nachdem Hasan gegangen war, saßen wir noch eine Weile und schauten in den Sternenhimmel. Es war sternenklar. Man glaubt gar nicht, wie viele Sterne es gibt und wie gut man sie sehen kann. Ja, hier brennen eben nicht so viele Lichter. Es war ein sehr anstrengender aber schöner Tag.
Die Nacht in der Oase war sehr ruhig. Wir standen früh auf und fuhren das letzte Stück bis Merzouga, unser Ziel von gestern. In 2 Stunden waren wir am Ziel und fuhren zu dem Campingplatz, der uns in Er Rachida empfohlen wurde. Was sollten wir denn nun mit dem restlichen Tag anfangen? Die Männer machten einen Auto-check und reparierten Kleinigkeiten.
Wir genossen die Zeit, saßen vor den Autos im Schatten und ruhten uns aus. Ich konnte endlich mal die Bilder sortieren und fürs Internet fertig machen. Für 16:00 Uhr hatten wir einen Dromedar-Trip in die Dünen ausgemacht. Das Aufsteigen war schon etwas ungewohnt, denn es ging erst hinten hoch und dann vorne. Mir war das schon ungeheuerlich. Dann ging es los. Es schaukelte ganz schön vor und zurück, eben eine Wüstenschiff. Das sollte mir ja eigentlich nichts ausmachen, aber als es die erste kleine Düne abwärts ging, bekam ich ein wenig Angst. Das Dromedar neigte sich so weit nach vorne, dass ich dachte, ich falle runter. Ich hielt mich krampfhaft am Griff fest und hoffte, dass es nicht all zu viele Dünen runter ging. Aber jede Düne rauf, hieß ja auch wieder runter und es waren nicht Wenige. Ich hoffte, dass wir schnell da waren. Anb der großen Düne angekommen, konnte ich endlich wieder absteigen. War ich froh, festen Boden unter den Füßen zu haben.
Nun mussten wir nur noch die Düne hinauf klettern, um zum Sonnenuntergang einen tollen Blick zu haben. Das war aber gar nicht so einfach, denn wir sackten immer wieder weg und es war recht steil. Oben angekommen, schnauften wir alle wie ein Walross, aber es hat sich gelohnt. Die Aussicht war toll. Wir genossen den Sonnenuntergang. Der Abstieg war einfach, denn man brauchte nur mit den Hacken bremsen. Leider hatten wir keinen „Rutscher“ dabei, dass wir die Düne hätten runter rutschen hätten können. Das wäre ein Gaudi gewesen. Aqber auch so war es ein Spaß.
Nun musste ich mich entscheiden, zu Fuß oder auf dem Dromedar zurück. Ich entschied mich für das Dromedar. Zurück war es dann nicht mehr ganz so schlimm, aber ich war froh, dass ich wieder absteigen konnte.
Den Abend liessen wir bei Tajine, leckere marokkanische Spezialität, ausklingen.
Heute sollte es durch die Dünen weiter gehen. Das Vorhaben war gar nicht so einfach. Wir tankten die Autos vorher noch einmal voll, denn wir wussten, dass wir in den Sanddünen sehr viel Diesel verbrauchen würden.
Am Anfang ging es noch recht zügig, doch dann kam die etwas höhere Düne und die Arbeit ging los. Wir hatten uns das erste Mal festgefahren. Noch schafften wir es aus eigener Kraft wieder heraus zu kommen. Doch als wir in einem „Talkessel“ hingen und nicht wieder herauskamen, fragten wir den Marokkaner, der uns die ganze Zeit beobachtete, ob er uns durch das Dünenfeld lotsen könne. Nun fuhr der Einheimische mit seinem Moped vorne weg. Immer wenn eine Düne zu steil war für ihn, dann stieg er kurz vor dem Kamm ab, gab Gas und lief das letzte Stück neben dem Moped her. 2x gab es eine heikle Situation, als das Auto von Markus und Julia zu kippen drohte, weil es zu schräg im Hang lag. Mit vereinten Kräften meisterten wir auch diese Situation.Wir mussten dann auch noch einige male die Schaufel und den Wagenheber zur Hand nehmen, um die Autos wieder frei zu schaufeln. Für das kurze Stück durch die Dünen brauchten wir 4 Stunden. Es war sehr anstrengend, denn es war recht heiß, aber es hat Spaß gemacht.
Die restliche Strecke bis zu unserem nächsten Ziel ging über eine Piste, die steinig, sandig und zum Teil auch rutschig war. Wir mussten uns beeilen, damit wir noch vor der Dunkelheit in der Kasbah ankamen. Wir schafften es auch, standen aber vor verschlossener Tür. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Wir hatten jetzt keine Möglichkeit, woanders hin zu fahren. Aber wir standen noch keine 5 Minuten, kam Jemand auf dem Moped angefahren. Es war der Betreiber des Campingplatzes. Er war gerade auf dem Weg in den Ort und hatte uns von Weitem kommen sehen. Da ist er zurück gefahren. Zum Glück, so hatten wir einen Platz für die Nacht. Der junge Mann war sehr nett und konnte sehr gut englisch. Er freute sich über unsere Gesellschaft, denn es waren schon lange keine Gäste mehr da. Er kochte für uns Tee und setzte sich, nachdem wir mit dem Abendessen fertig waren zu uns. Es wurde eine sehr nette Unterhaltung.
Nachdem wir gestern Abend unsere Autos abgestellt hatten, kam ein gelber Landrover in einem Affenzahn auf die Kasbha zugefahren. Es war ein Mechaniker. Es war der Mechaniker der Gegend. Dundee hatte von ihm gehört und gelesen und wir wollten sowieso zu ihm, denn wir brauchten neue Kappen für die Radnaben und uns ist gestern beim Spielen in den Sanddünen der Auspuff abgebrochen.
Heute morgen wollten wir gerade losfahren, kam der Mechaniker wieder vorbei. Er war auf dem Rückweg nach Zagora, in seine Werkstatt. Wir hielten einen kurzen Plausch, verabredeten uns für später und er düste weiter. Wir machten uns auch auf den Weg. Wir kamen zügig voran auf der erst sandigen, dann steinigen Piste. Es ließ sich sehr gut fahren. Die Piste war teilweise so breit wie eine 10-spurige Autobahn. Es kamen uns sogar Autos entgegen, in dieser verlassenen Gegend.
Wir fuhren durch Täler, in Denen, man glaubt es kaum, Ackerbau betrieben wird. Zum teil waren die Felder schlauchförmig angelegt, entlang eines unterirdischen Wasserlaufs.
An der nächsten Kasbha, wo wir vorbei kamen, sahen wir schon wieder den Mechaniker. Er trank Tee und unterhielt sich. Wir fuhren vorbei. Nicht lange danach bretterte er an uns vorbei, um an der nächsten Kasbha wieder zu halten. Es war schon lustig. Wir fuhren auf der guten Piste, auf der wir zeitweise 70 km/h fahren konnten, weiter. Unterwegs hörten wir plötzlich etwas klimpern. Wir konnten es erst nicht zuordnen, hielten dann aber doch mal an und schauten nach den Schäkeln vorne an der Winde. Und siehe da, aus einem Schäkel war der Bolzen heraus gesprungen. Wir drehten noch einmal um, um den Bolzen zu suchen. Wir fanden ihn sogar wieder, denn er war Gott sei Dank recht groß und dazu noch glänzend, so dass man ihn auf den grauen Steinen in der Sonne glitzern sehen konnte.
Auf unserem Weg nach Zagora begegneten wir noch einmal dem Mechaniker. Er stand an der Strasse und lag unter seinem Auto. Wir dachten, er hätte ein Problem und hielten an. Nein, er hatte sich nur unbgter das Auto gelegt, um ein Nickerchen zu machen. Schliesslich war er ja schon lange unterwegs. Nach einem kurzen technischen Austausch ging es weiter. Nun fuhr er voraus, um uns zu seiner Werkstatt zu lotsen. Er raste natürlich wieder ab, behielt uns aber immer im Auge.
Kurz vor Zagora hielt uns ein anderer Mechaniker an. Er fragte uns, ob wir nicht mit zu seiner Werkstatt fahren würden, um ein Foto mit unseren Autos vor Dieser zu machen. Er sammle Fotos von Land Rover Autos aus der ganzen Welt. Wir hatten keine Lust erst noch einen Umweg zu fahren. Als er sagte, es liege sowieso auf dem Weg, sagten wir zu. Wir waren noch gar nicht ganz los gefahren, kam „unser“ Mechaniker zurück und „blies“ dem Anderen den Marsch. Dieser fuhr noch bis Zagora vor uns und zog dann aber ab. Wir fuhren hinter „unserem“ Mechaniker in die Werkstatt. Dort wurde dann alles gerichtet. Wie in südlichen Ländern üblich dauerte es etwas länger. Uns Frauen dauerte es zu lange, so dass wir beschlossen, uns ein Cafe zu suchen. Als wir wieder zurück kamen, war das Auto noch nicht fertig, also weiter warten. Nachdem wir dann endlich bezahlt hatte, konnten wir endlich weiter. Wir wollten noch Fleisch und Eier kaufen. Auch hier hatten wir wieder einen hilfsbereiten Einheimischen, der uns zum Fleischer und danach auf den Zeltplatz brachte. Später wollte er noch einmal wieder kommen, damit wir mit ihm in seinem Laden Tee trinken und etwas kaufen sollten. Er kam dann zum Glück nicht mehr, denn wir hatten keine Lust, etwas zu kaufen.
Heute fuhren wir am Salzsee entlang Richtung Westen. Die Pisten waren zum Teil grausig. Erst fuhren wir Landstrasse und dann ging es auf die Sandpiste. Da fuhr es sich ja noch ganz gut. Auf dem Salzsee konntzen wir so richtig brettern, denn es war sehr weitläufig und der Boden war auch gut hart. Danach kam das schrecklichste Stück, denn nun bestand die Piste aus Steinen und Schotter. Die Spur war das reinste Wellblech.
Die Landschaft war wieder überwältigend, sehr abwechslungsreich, Wüste, grüne Oasen, steinige Felslandschaft, Sanddünen und Savannenlandschaft, in der nur noch die Giraffen, Löwen, Zebras und andere Tiere gefehlt haben. Dann hätte man denken können, man ist in Kenia oder Namibia. Fährt man über das flache Land, wo man schon montags sieht wer am Freitag zu Besuch kommt, dann kann man sehr schnell einen Strauch mit einem Menschen verwechseln. Von Weitem sieht es aus wie ein Mensch, der an der Strasse steht. Kommt man aber näher, ist es nur noch ein Strauch. Es hätte aber auch anders sein können, denn man glaubt nicht, dass hier in dieser unendlichen Weite überhaupt noch Menschen leben.
Am Salzsee konnten wir wieder Luftspiegelungen sehen. Man „sah“ in der Ferne einen See mit Bäumen. Je näher man den Bäumen kam, desto weiter entfernte sich auch wieder das „Wasser“. Es war wohl gerade Ebbe. :o)) Aber nun konnten wir uns auch vorstellen, wie es ist, in der Wüste zu sein, Wasser zu sehen, aber nie dort an zu kommen und verrückt zu werden.
Der Tag fing mit einer guten Tat an. Auf dem Weg nach Tafraoute kam uns ein Auto entgegen, was plötzlich anfing zu qualmen. Er hielt an, wir auch und fragten, ob er Hilfe braucht. Ja, sein Tank sei leer und er benötige Diesel, ob wir Welchen hätten. Dundee holte den 10l Kanister und betankten das Auto. Danach sprang das Auto noch nicht an, denn der Tank war bis auf den letzten Tropfen leer gefahren. Es musste erst einmal belüftet werden. Das geht normalerweise ganz einfach aber hier reichte es nicht aus. Also musste das Werkzeug heraus geholt werden. Nachdem das Auto weiter gefahren war, machten wir uns auch wieder auf den Weg.
Die Fahrt führte uns wieder durch die unterschiedlichsten Landschaften. Das letzte Wegstück war wieder einmal atemberaubend. Wir fuhren an einem Qued entlang, von einer Seite auf die Andere. Der Qued hatte sich durch den Fels „gefressen“ und hinterließ einen gigantischen Canyon. Er war sehr breit. Man kann gar nicht glauben, dass er jemals so viel Wasser führt, dass seine Bett ausgefüllt ist.
Da wir es nicht mehr bis nach Tafraoute schaffen würden und wir auch noch vor Sonnenuntergang das Zelt aufstellen wollten, beschlossen wir den nächsten Campingplatz anzufahren. Dieser sollte in einer Oase liegen. Als wir dort ankamen, stellte sich aber heraus, dass es kein Campingplatz war, sondern nur ein Hotel. Die Betreiberin meinte aber, wir könnten uns auf die Strasse stellen. Diese wäre breit genug und ausserdem kommt kein Auto vorbei. Wir fuhren dann aber doch weiter und suchten uns ein Plättzchen. Es war nicht so einfach, denn wir kamen nicht von der Strasse runter. Doch irgendwann klappte es und wir fuhren ein Stück von der Strasse weg, um dann unser Dach auf zu stellen. Wir kochten noch etwas zum Abendessen und saßen eine Weile draussen, allerdings nicht lange, denn es war etwas kalt hier oben.
Die Nacht war ruhig. Wir hatten keinen Besuch von Ziegen- und Schafhirten. Das Frühstück verlegten wir auf später, denn wir wollten zeitig los. Nach 2 Stunden Fahrt machten wir Frühstück auf einem Parkplatz in einer Oase. Hier in der gottverlassenen Gegend gab es einen großen Parkplatz mit „Parkwächter“. Er legte sich in eine Ecke und wartete bis wir wieder fuhren. Nun fuhren wir zu den bunten Felsen. Der Künstler hat doch wirklich dafür Geld bekommen, die Felsen an zu malen. Irgendwas machen wir falsch. Zum Aussichtspunkt, von wo man den besten Blick auf die Felsen hatte, sind wir mit dem Auto rauf. Es war keine leichte Auffahrt. Hinterher stellten wir fest, dass wir wohl die Ersten und Einzigen waren, die mit dem Auto oben waren. Der Weg runter war nicht ohne, denn es war sehr steil und steinig. Den Autos und den Fahrern wurde wieder alles abverlangt. Aber auch das haben wir gut gemeistert.
Da wir gut in der Zeit liegen, beschlossen wir doch noch an die Küste zu fahren. Die Fahrt dorthin war wieder sehr interessant. Es wird hier sehr viel Ackerbau betrieben. Die Felder werden zum Großteil von den Frauen bestellt. Dazu spannen sie einen Esel vor den kleinen Flug und versuchen den harten Boden durch zu pflügen. Das ist richtig schwere Arbeit.
Auf dem Weg an die Küste gab es sehr viele Kaktusfeigen. Wir wollten uns Welche mitnehmen. Das war gar nicht so einfach. Die Pflanzen, die frei herum standen hatten keine Früchte und die die Früchte hatten, waren eingezäunt. So mussten wir ohne Kaktusfeigen weiterfahren.
Lehrgeld haben wir heute auch wieder bezahlt. In einem Ort kauften wir etwas Obst und Gemüse ein. Als es ans Bezahlen ging, zeigte uns der Verkäufer auf seinem Zettel was er zusammen gerechnet hatte. Wir dachten es sei der Betrag, den wir zu zahlen hätten, 13 Diram. Da wir einen 100 Diram-Schein gewechselt haben wollten, gaben wir Diesen hin. Ich bekam dann aber nur 12 Diram zurück. Das erschien uns jetzt aber etwas wenig Rückgeld. Wir diskutierten mit ihm, bis er uns zu verstehen gab, dass wir 88 Diram bezahlen müssten. Das war für hiesige Verhältnisse ganz schön viel. Aber er lies sich nicht erweichen und wir zogen ab. Das nächste Mal müssen wir kleinere Scheine geben und wenn es uns zu teuer erscheint, einfach alles stehen lassen und gehen. Das mit den Scheinen ist aber nicht so einfach, denn keiner kann wechseln.
Heute liessen wir uns richtig Zeit, frühstückten in aller Ruhe und fuhren gegen 9:00 Uhr los. Wir wollten zuerst ein altes Wrack besichtigen, was vor der Küste lag. Die Strasse an der Küste entlang war uns zu einfach und langweilig, deshalb fuhren wir durch die Berge, an Kakteenfeldern vorbei. Diesmal hatten wir Glück und konnten schöne rote Früchte ernten. Aber so einfach ernten kann man sie nicht, denn sie haben widerliche Stachel, die man tagelang nicht los wird. Dundee zog sich seine Lederhandschuhe an und machte sich an die Arbeit. Wir wollten uns abends einen schönen Salat machen.
Weiter ging die Fahrt, nun wieder auf der Küstenstrasse. Auf der Karte war sie als Hauptstrasse gekennzeichnet. Aber das stimmte nicht, denn irgendwann endete die Teerstrasse und ging in einen steilen Schotterweg über. Es gab wieder die ein oder andere heikle Stelle. Aber die Jungs behielte die Nerven. Wir fuhren immer weiter den Berg hinauf bis uns ein anderes Fahrzeug entgegen kam. Es waren Franzosen. Wir unterhielten uns kurz mit ihnen, fragten sie nach der Beschaffenheit der Strecke und ob sie ein Wrack gesehen hätten. Sie hatten keins gesehen. Nachdem die Franzosen weitergefahren waren, kehrten wir auch wieder um und wollten es vom Strand aus probieren. Aber da konnten wir auch nichts sehen, also fuhren wir wieder zurück Richtung Norden.
Auf unserem Plan standen noch die Felsen, die ins Meer ragten und aussahen wie eine Brücke. Diese fanden wir sehr gut. Die letzten Kilometer bis zum Campingplatz waren auch schnell gefahren. Morgen wollen wir wieder ein paar Kilometer „schrubben“, denn wir wollen nach Marakesch. Das liegt etwa 350 km von unserem jetzigen Standort entfernt.
Heute hieß es „Auf nach Marakesch!“ Wir fuhren auf schnellstem Wege nach Marakesch. Immer wieder kreutzten oder versperrten uns Ziegen und Schafe den Weg. Unterwegs tankten wir noch einmal an einer Shell-Tankstelle. Wir fragten uns, ob wir hier auch den ADAC-Bonus bekommen würden. Na ja, ist wohl zu weit weg. :o)). Um Agadir herum nahm der Verkehr merklich zu. Wirf sehnten uns nach den einsamen Strassen der Tage vorher. Auf der Autobahn wurde es dann wieder ruhiger, denn die war mautpflichtig. Die Autobahn war sehr gut ausgebaut, aber Eines hatten sie vergessen. Es gab auf den über 200 km, die wir fuhren, nur eine einzige Raststätte, keine Parkplätze oder Haltebuchten. Da musste man durchhalten, wenn man auf die Toilette mussste.
Um Marakesch herum werden viel Wein, Oliven und Orangen angebaut. Man kann an der Strasse alles sehr günstig kaufen.
Unser Campingplatz, den wir uns heraus gesucht hatten, lag etwas ausserhalb von Marakesch. Wir fuhren durch eine Gegend wo man nicht annimmt, dass es hier noch einen Campingplatz gibt. Die Gegend war auch nicht gerade vertrauenserweckend. Als wir dann vor dem Tor standen warteten wir gespannt auf das was dahinter war.
Wir waren sehr erstaunt. Es war ein Garten mit einer freundlichen Atmosphäre und einigen Stellplätzen. Ein Mann wies uns unsere Plätze zu und zeigte uns den Platz, Toiletten, Pool, Restaurant. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Als die Männer von der Anmeldung zurück kamen und dann noch erzählten, was das ganze kostet, waren wir platt. Das konnten wir nicht glauben, so viel Luxus für so kleines Geld. Später erkundeten wir noch den Platz und entdeckten einen Kräuter- und Gemüsegarten, Hühner- und Kaninchenstall und sogar einen „Golfplatz“. Das hätten wir hier nicht erwartet. Abends hatten wir noch Tajine im Restaurant bestellt. Das war richtig lecker.
Morgen fährt uns der „Hotelbus“ nach Marakesch und holt uns dann auch wieder ab. Besser können wir es doch gar nicht haben. Da sag noch einer, in Marokko gibt es keine guten Campingplätze.
War das ein Service. Uns wurde das Frühstücksbrötchen ans Auto gebracht. Das waren wir gar nicht gewohnt, aber haben es genossen. Um 10:00 Uhr kam unser Taxi nach Marakesch. Der Fahrer setzte uns im Zentrum ab und sagte, wir sollten 20 Minuten bevor wir wieder zurück wollten, anrufen.
Wir stürzten uns ins Gewimmel und hatten auch gleich einen Führer an unserer Seite. Bevor wir in den Souks umher irrten, dachten wir uns, nehmen wir uns einen Führer. Für den Preis konnten wir auch nichts falsch machen. Er führte uns durch die einzelnen Souks, wobei wir ein wenig enttäuscht waren, denn die Atmosphäre in Fes war ursprünglicher. Nach einer Stunde waren wir auch durch, wobei wir merkten, dass er am Ende keine Lust mehr hatte. Wir bezahlten ihn. Er fragte auch ganz forsch nach Trinkgeld.
Nun zogen wir alleine los. Es gefiel uns viel besser als mit dem Führer. Wir konnten halten wo wir wollten und vor allem dorthin gehen wohin wir wollten. Es war ein sehr interessanter Stadtrundgang. Wir liefen auch in manche Sackgasse. Es gab immer einen netten Menschen, der uns den richtigen Weg zeigte, sogar ein Stück mit lief, ohne etwas zu verlangen. Das ist das Interessante an unseren Reisen.
Gegen 16:00 Uhr kehrten wir auf den „Platz der Gaukler“, um bei den Aufbauten für den Abend zu zuschauen. Wir setzten uns in ein Terrassencafe und schauten dem Gewimmel zu. Es war toll anzusehen. Noch waren die Gaukler da und schon wurden aber auch die Essensstände aufgebaut. Es war ein Trubel, unbeschreiblich. Wir konnten uns nicht satt sehen, wussten nicht wohin wir zuerst schauen sollten. Als dann alle Stände aufgebaut waren,gingen wir hinunter zum Essen.
Erst liefen wir durch die Stände, wurden gedrängt, Platz zu nehmen. Lange hielten wir nicht durch. Wir wollten ja sowieso etwas essen, also ließen wir uns an einem Stand nieder. Der Kellner machte uns den Vorschlag, etwas zusammen zu stellen. Wir sagten zu und waren gespannt, was kommen wird. Das Essen war sehr lecker und viel. Beim Bezahlen mussten wir dann ein wenig schlucken, denn der Preis war sehr hoch angesetzt. Wir hatten vorher ja nichts ausgemacht. Dundee versuchte ihn noch etwas herunter zu handeln, was auch noch ging. Wir hatten nicht so viel Stress wie die Kundschaft am Nachbarstand. Dort schimpften Einige über die Rechnung, denn ihnen wurden die Beilagen, die ohne Bestellung hingestellt wurden, mit bezahlt. Wir zahlten und bestellten unser Taxi. Es war ein toller Tag.
Heute wollten wir nach Quarzarate, über Tetouet und Ait Ben Haddou. Das sind 2 große Anlagen. Die Erste ist sehr verfallen und daher sehr wenig besucht. Ait Ben Haddou ist sehr bekannt, denn hier wurden auch sehr viele Filme gedreht. Auf dem Weg zu den Kasbahs waren sehr viele Kaktusfeigen am Strassenrand. Sie waren sehr reif. Wir hätten am liebsten wieder Einige mit genommen. Aber immer wenn wir dachten, es sei eine gute Gelegenheit, standen wieder Leute daneben. Also liessen wir es sein, in der Hoffnung in den Bergen noch einmal die Gelegenheit zu haben. Diese kam nicht mehr, denn es gab keine Kakteen mehr. Na ja, wir werden schon noch einmal Welche ernten können. Unterwegs kamen wir auch an einem Laden vorbei, in dem Agan-Produkte verkauft wurden. Wir wollten Öl zum Kochen kaufen. Die Frau, die den Laden führte, erklärte uns noch etwas dazu und liess uns Öl, „Nutella“ und Honig probieren. Dazu holte sie Brot. Das war so lecker, dass wir sie fragten, ob wir auch dieses Brot kaufen könnten. Leider nicht, aber sie gab uns ein Brot mit.
Die Landschaft durch die Berge war wieder atemberaubend. Man fährt durch karge Landschaften und nach dem nächsten Berg kommt eine saftige Oase.
War das heute ein Abenteuer. Es hat die ganze Nacht geregnet und es hörte auch den ganzen Tag nicht auf. Wir hofften, dass es im Osten besser werden würde, aber wir fuhren dem Regen immer hinterher. Unser Ziel waren heute die Schluchten von Todras und Dades. Die haben wir aber heute leider nicht gesehen, denn die Queds unterwegs erschwerten uns die Anfahrt, bzw. zwangen uns zum Abbruch.
In Quarzarate sahen wir schon die ersten Schaulustigen an einem Qued. Dieser führte sehr viel Wasser und war schon recht reissend. Ein freundlicher Mechaniker informierte uns darüber, dass wir die Strasse, die wir fahren wollten nicht passierbar war, da ein Auto weg gespült wurde. Nun mussten wir eine Entscheidung treffen. Wir fuhren Richtung Osten, aber auch weiter in den Regen. Das ein oder andere Qued überflutete auch dien Strasse. Die Autoschlangen davor waren nicht gerade kurz. Wir fuhren bis an die Spitze und schauten uns die Situation an bevor wir uns entschieden, durch zu fahren. 2 Mal fuhren wir durch, wobei das 2.Mal schon etwas kniffliger war, denn da gab es einen Absatz drin, der nicht ohne war. Es gab einen kurzen Moment, wo mir der Atem stocken blieb. Das Auto wollte stehen bleiben, aber Dundee gab Gas und wir kamen durch. Auf der anderen Seite empfingen uns die Einheimischen mit Klatschen. Sie freuten sich, dass wir rüber kamen. Nachdem wir durch gefahren waren, versuchten es Andere auch, aber nicht die ganz kleinen Autos. Das rieten wir ihnen auch ab.
Das 3.Qued liess uns aber nicht weiter. Die Strömung war stärker als bei den Anderen und man konnte schwer erkennen ob Löcher oder Sand auf der Strasse waren. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns, umzukehren. Das war ganz gut, denn wir wollten nichts riskieren. Schliesslich wollten wir mit den Autos und gesund nach Hause kommen. Wir fuhren nun in die andere Richtung und suchten uns einen Campingplatz. Dort stellten wir die Autos erst einmal ab und verbrachten den Rest des Tages in der Lobby. Wir schauten im Internet nach dem Wetter der nächsten Tage. Es wird nicht besser. Was sollten wir tun. Heute hatten wir Niederschlagsmengen von 5 mm morgen sollen es 34 mm werden. Was nun? Wir schauen mal wie das Wetter morgen wird. Wir müssen ja irgendwann auch wieder Richtung Norden.
Es hat die ganze Nacht geregnet. Nur kurzzeitig hatte es aufgehört. Aber als wir aufstanden, regnete es schon wieder. Markus erkundigte sich, welche Strassen frei sind. Es sah nicht so rosig aus für uns. Nur Richtung Zagora gäbe es noch eine Möglichkeit. Wir packten zusammen und fuhren los. Die ersten Kilometer gingen gut. Wir kamen gut voran. Die Queds, die wir überquerten, waren harmlos. Das sollte sich aber bald ändern.
In Tazzarine konnte man schon sehen, wie hoch das Wasser über den Rand des Qued gestern schon war. Die Strasse war mit Sand überschwemmt. Da kamen wir aber noch gut durch. Nach 77 km war dann aber doch Schluss. Die Strasse war völlig überflutet. Man konnte nicht einsehen, was nach der Kurve kommt. Die Strömung war recht arg. Das riskierten wir jetzt nicht. Uns blieb nichts anderes übrig, als wieder umzukehren. Wir waren so nah am Ziel. Wir wollten nun eine andere Strecke versuchen. Dazu mussten wir uns aber beeilen, denn die Brücke, die wir passieren mussten, war beim Vorbeifahren schon etwas überflutet. Da es die ganze Zeit geregnet hatte, konnten wir davon ausgehen, dass die Brücke noch mehr überflutet sein würde. Als wir dort ankamen war alles recht harmlos. Das Wasser stand knapp an die Oberkante von der Brücke. Man konnte noch fast trockenen Fusses drüber. Aber auch in diese Richtung kamen wir nicht weit. Wir mussten auch hier wieder umkehren. Nun mussten wir uns beeilen,. Denn wir mussten wieder über die Brücke. Es war keine halbe Stunde vergangen, als wir wieder an der Brücke waren. Nun war sie komplett überflutet und für viele Fahrzeuge nicht mehr passierbar. Wir kamen noch drüber. Aber keine halbe Stunde später hätte es anders ausgesehen. Da wären wir vielleicht nicht mehr drüber gekommen.
Nun versuchten wir wieder Richtung Norden durch zu kommen. In Alnif war wieder Schluß. Nun mussten wir auch hier abbrechen. Wir fuhren zurück in die Kasbah, wo wir schon letzte Nacht geschlafen haben.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann wieder mit E-Mails schreiben, lesen, spielen und Tee trinken.
„Strahlender Sonnenschein“, na ja, nach den letzten Tagen galt für uns schon jeder Sonnenstrahl, der sich durch die Wolkendecke quälte als strahlender Sonnenschein. Es war auf alle Fälle trocken und wir waren guter Dinge, dass wir heute weiter kommen würden.
Bis Alnif kamen wir ganz gut durch. Das Quad was am Tag zuvor noch sehr reissend war, war nun trocken und friedlich. So schnell kann es gehen. Das Wasser kommt schnell und geht auch wieder so schnell. In Alnif mussten wir unseren Plan allerdings ändern, denn durch das viele Wasser war eine Strasse gesperrt, die es zum Teil weg gespült hat. Nun fragten wir, ob die anderen Strassen offen sind. Es hörte sich gut an. Also fuhren wir in die andere Richtung, den gleichen Weg, den wir schon hierher gekommen waren. Die Queds, die nun alle ziemlich harmlos wirkten konnten wir ohne Probleme passieren. Dann mussten wir die nächste Entscheidung treffen, entweder nach Westen, zu den Schluchten oder nach Osten, um den Atlas herum. Das Wetter sah im Osten besser aus. Die Entscheidung wurde uns aber schnell abgenommen, denn der Polizist, den wir fragten, welche Strassen offen sind, sagte uns, dass die Schluchten gesperrt seien, weil Steine und Sand die Strassen versperrten. So fuhren wir erst einmal nach Er Rachida. Das Wetter dort war auf alle Fälle besser. Das motivierte uns auch, noch einmal eine Piste heraus zu suchen, die man befahren kann. Als wir aber die Pistenbeschreibung lasen, wollten wir den Plan schon aufgeben, denn man sollte sie nicht bei Regen fahren.
Die Wolken sagten schon wieder Regen an. Wir beschlossen, auf den Campingplatz dorthin zu fahren und dann zu entscheiden. Wir fuhren wieder über Landstrassen und kleinere Strassen. Das Letzte Teilstück war als kleine Strasse gekennzeichnet, war am Ende aber eine Piste. Wir brauchten für die 37 km 2 ½ h. Wir hatten alles dabei, Weichen Sand, tiefe Löcher, steile Steinwege und auch eine Auffahrt mit Geröll und grossen, losen Steinen. Die Auffahrt war nicht ohne, denn wenn wir da den Schwung verloren hätten, wären wir nicht so leicht weiter gekommen. Wir hätten alles wieder zurück fahren müssen und das ging nicht. Aber wir haben es geschafft. Am Ziel angekommen, gab es keinen Campingplatz. Was nun. Ein Mann bot uns an, auf dem Fussballplatz zu stehen und wir könnten seine Toilette mit benutzen. Markus schaute sich das an und meinte beim Zurückkommen, wir sollten weiterfahren. Der Platz sei nicht sicher. Der Eine sagt es sei Ok, der Andere, es sei zu unsicher, weil in letzter Zeit Autos auf gebrochen wurden. Wir suchten uns ein Plätzchen „draussen“. Das war auch nicht so einfach, denn es gab hier nur „plattes Land“. Man konnte uns sehr weit sehen. Nach längerem Suchen und Einbruch der Dunkelheit, fanden wir noch ein Plätzchen in der Senke. Wir machten uns noch etwas zu Essen, stiegen in die Autos und hofften, dass es nicht regnet, denn dann kämen wir hier schlecht wieder raus.
War das heute eine Odyssee. Wir irrten von einem Ort zum Anderen.
Angefangen hat alles um 2:00 Uhr in der Nacht. Wir mussten unsere Zelte abbrechen, weil es anfing zu Regnen. Der Boden weicht hier sehr schnell auf und dann hätten wir keine Chance hier wieder heraus zu kommen. Wir fuhren bis auf die Hauptstrasse. Dort überlegten wir, was wir nun tun sollten. Da wir ja sowieso schon wach waren, fuhren wir gleich weiter, Richtung Norden. Der Regen nahm zu, die Strassen waren leer. Allerdings hatte es ein Dreiradfahrer nicht geschafft, auf der Strasse zu bleiben. Sein Mofa lag auf der Seite im Strassengraben. Ihm schien nichts passiert zu sein. Zumindest lag er nicht mehr irgendwo. Das Mofa hatte er wahrscheinlich erst einmal liegen gelassen. Wir fuhren weiter und kamen wieder auf eine kleine Strasse. Diese erwies sich als ausgesprochen schwierig, gerade bei Dunkelheit und Regen. Anfangs konnte man die Strasse noch ganz gut erkennen. Sie war sehr eng und kurvenreich. Auch hier hatten wir wieder Sand und Steine. Später wurde es schwierig, denn die „Strasse“ war nicht mehr erkennbar. Nur mit Hilfe des Navis konnten wir uns orientieren. Aber auch das war nicht so einfach, denn oftmals versperrte uns ein Qued den Weg oder es ging einfach nicht mehr weiter. Wir standen auch schon mal plötzlich auf einem Berberhof, scheuchten die Dromedare auf. Wenn man die Aufzeichnung des Navis nimmt, dann könnte man denken, wir haben ein Strickmuster entworfen. Kurz vor der Hauptstrasse, die Sonne wollte gerade aufgehen, machten wir eine „Schlafpause“. Wir stellten die Dächer auf und legten uns für eine halbe Stunde hin. Danch frühstückten wir und fuhren weiter zum Campingplatz nach Guercif. Dort mussten wir feststellen, dass dieser geschlossen war, weil die Toiletten nicht in Ordnung waren.
Ja, nun standen wir wieder vor der Frage „Was tun?“. Wir setzten uns in ein Café und hielten einen „Sitzkreis“ ab. Dort gab es freies WLAN und wir schauten, wo wir hinfahren könnten, entweder nach Norden ans Mittelmeer oder nach Westen an die Atlantikküste. Nach Norden war näher, also wollten wir nach Norden. Nun suchten wir uns Campingplätze in der Nähe von Nador raus und fuhren los. Auf dem Weg dorthion nahmen wir noch einmal Kaktusfeigen mit, lecker, lecker. Kurz vor Nador sah man ganz viele Benzinkanister an der Strasse stehen. Das waren „algerische Tankstellen“. Die Männer verkauften geschmuggelten algerischen Diesel. Selbst an der normalen Tankstelle standen sie mit dem algerischen Diesel.
In Nador fanden wir wieder keinen Campingplatz. Also mussten wir weiterfahren, Richtung Westen, nach Hoceima. Die Küstenstrasse ist sehr schön, auch zu fahren. Wir hielten Ausschau nach einem Plätzchen am Meer. Es gab nicht viele Buchten, denn es gibt hier nur Steilküste. Wir fanden aber doch ein Plätzchen und freuten uns, dass wir endlich am Ziel für heute waren. Wir waren ganz schön kaputt.
Nach dem Abendessen bekamen wir Besuch vom Militär. Sie fragten nach unseren Pässen und ob wir hier übernachten wollten. Wir hatten im Reiseführer gelesen, dass man frei stehen kann, das Militär aber sehr präsent ist und auch schon mal die Pässe über Nacht ein behält. Sie gaben uns die Pässe wieder und meldeten es dem Kommandanten. Sie verabschiedeten sich und gingen. Nach einer halben Stunde kamen sie wieder und zeigten uns eine Sms. Darin hiess es, dass wir hier nicht bleiben dürfen. Es wäre zu gefährlich. Sie sagten uns noch wo wir stehen könnten, auf dem Militärparkplatz, im nächsten Ort. Der war allerdings geschlossen. Darauf hin fragten wir die Gendarmen, die gerade Strassenkontrolle machten, ob sie eine Möglichkeit zum Übernachten für uns wüssten. Der Eine von ihnen meinte, dass wir uns auf einen Parkplatz von einem Restaurant, welches geschlossen hatte, stellen könnten. Wir fuhren dort hin und schauten es uns an. Wir wollten gerade fahren, weil es uns dann doch ein wenig unheimlich hier war, da kamen auch schon 2 Soldaten und wollten die Papiere sehen. Als wir ihnen sagten, dass wir noch auf den Zeltplatz in Hoceima fahren wollten, meinten sie, wenn dieser geschlossen wäre, könnten wir hierher zurück kommen. Wir fuhren also weiter und suchten den Campingplatz. Das Navi führte uns in ein Wäldchen, aber einen Campingplatz gab es hier nicht. Wir suchten noch in die andere Richtung, fanden aber auch dort nichts. Also wieder zurück und die Polizisten gefragt. Diese meinten, wir können im Wald stehen, oder aber auch am Strand, das wäre kein Problem. Wir entschieden uns für den Strand. Dort war direkt ein Militärposten, der uns auch gleich kontrollierte. Aber hier konnten wir endlich stehen bleiben. Neben dem Posten sollten wir auch eine ruhige und sichere Nacht haben.
Alle Polizisten und Leute vom Militär waren sehr freundlich und hilfsbereit. Sie gaben bereitwillig Auskunft und waren bemüht, eine Lösung zu finden. Wenn sie nicht weiter wussten, holten sie bei Anderen Informationen ein. Wir haben bis jetzt nur positive Erfahrungen mit der Polizei und dem Militär gemacht.
Die Nacht war ruhig und sicher. Wir haben in aller Ruhe gefrühstückt, denn wir hatten es nicht eilig. Dundee hat vorher noch am Auto „geschraubt“, denn es gab ein kleines Problem, entweder am Laderegler für die Batterien oder an der Lichtmaschine. Er konnte das Problem nicht beseitigen, aber das ist nicht so schlimm, denn wir können unsere Batterien über das Solarpanel aufladen. Wir fuhren heute nur 60 km weiter auf einen Camplatz und verbrachten dort den Rest des Tages. Der Campingplatz hat eine tolle Lage, direkt am Meer, allerdings oberhalb der Klippen. Hier konnten wir die Sonne und Trockenheit geniessen. Nach 3 Tagen Regen hatten wir es uns verdient.
Zum Essen wollten wir Fisch grillen. Dundee und ich fuhren runter in den kleinen Hafen und fragten nach. Leider kamen wir zu spät, denn die Fischer waren alle wieder zurück und Keiner mehr da. Der Mann, den wir fragten, sagte, dass wir evtl. um 16:00 Uhr noch einmal welchen bekommen könnten. OK, dann versuchen wir es noch einmal. Zum Grillen brauchten wir auch Kohle, die wir nicht hatten. Wir fuhren an die nächste Tanke und fragten wo es welche gab. Die konnten es uns auch nicht sagen. Also fuhren wir wieder zurück
Als wir sahen, dass die Fischer wieder rein kamen, fuhren Dundee und ich erneut in den Hafen. In der Halle wurde der Oktupus gesammelt und gewogen. Die Fischer hatten nur Oktupus und Calamaris gefangen. Es gab kein Fisch. Aber das war ja auch egal, denn wir essen auch das. Wir fragten, ob es möglich wäre 2 zu kaufen. Nach einigen Verständigungsproblemen, fragte der Mann, den wir angesprochen hatten, den Chef. Als wir von weitem seine Geste sahen verstanden wir. Er wollte nicht verkaufen. Nun kam der Mann mit einem Fischer, deutete uns mit der Hand, mit zu kommen. Wir gingen mit ihm und dem Fischer zum Auto des Fischers. Dieser öffnete seinen Kofferraum und zeigte uns was er in seiner Kühlkiste hatte, 2 Oktupusse und einen Calamari. Er verkaufte sie uns. Wir zahlten für alles zusammen 7,-€. Wir waren glücklich und er auch. Abends kochte Dundee daraus und den Sachen, die wir noch hatten, ein leckeres Abendessen. Unter klarem Sternenhimmel liessen wir den Abend ausklingen.
Heute hatten wir es nicht eilig. Es lagen zwar etwa 260 km vor uns, aber es sollte alles über „große“ Strassen führen. Die ersten 130 km ging es nur bergauf, bergab, links herum und rechts herum, bergauf, bergab, links herum und rechts herum. Da hätte man fast seekrank werden können. Ber dafür war die Landschaft ein Traum. Auf den Feldern in der Gegend herrschte ganz schön Betrieb. Die Leute bestellten ihre Felder mit einfachen Pflügen, die von Eseln oder Maultieren gezogen wurden.
In Tetouan schloss sich der Kreis unserer Reise, denn hier hatten wir die erste Nacht nach unserer Fährankunft verbracht. Aber wir fuhren heute noch nicht wieder nach Tanger. Wir hatten noch 3 Tage Zeit. Heute wollten wir erst einmal an die Atlantikküste.
Bei unserer Fahrt an die Küste haben wir wieder Einiges gesehen, z.B, eine Frau mit einem Mann im Café sitzend, sehr ungewöhnlich, eine Frau als Polizistin, sehr ungewöhnlich. Beim Überholen eines Kleinlasters, der Stangen geladen hatte, sahen wir, dass Dieser bei jeder Bodenwelle ein Teil seiner Ladung verlor. Ich deutete ihm nach hinten und er schien zu vertehen, denn er hielt an.
Je mehr wir uns der Küste näherten, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Wir fuhren über flaches Land. Auf den grünen Wiesen standen Schafe, Kühe, Pferde. Man hätte denken können, man ist irgendwo in Norddeutschland.
Bevor wir uns auf die Suche nach dem Campingplatz machte, mussten wir noch Brot kaufen. Erst nach längerem Suchen fanden wir sogar eine Markthalle, wo wir uns nicht nur mit Brot eindeckten. Nun mussten wir nur noch einen Campingplatz finden. Der Erste war ein Reinfall, ungepflegte Sanitäranlagen. Den Zweiten gab es nicht. Sollte es heute wieder so werden wie vor 2 Tagen? Nein, auf dem Dritten hatten wir unser Ziel erreicht. Wir stellten unsere Autos so ab, dass wir windgeschützt standen und auch noch die restliche Sonne geniesen konnten. Unsere gemütliche Runde wurde sehr schnell aufgelöst, denn es fing schon wieder an zu regnen und ein gewitter war im Anmarsch. Hoffentlich zieht es an uns vorbei. Für die nächsten Tage ist keine Besserung angesagt.
Die ganze Nacht hat es geregnet und gestürmt. Zeitweise dachte wir, wir fliegen weg, so stark drückte der Wind an das dach. Aber wir standen doch ganz gut, so dass wir keine Befürchtubngen haben mussten. Früh morgens überlegten wir dann aber doch, ob wir das Dach zu machen sollten. Wir frühstückten aber erst und schlossen dann das Dach. Da die Anderen nnoch nicht fertig waren, wir aber schon, spielten wir eine Runde Kniffel, um uns die Zeit zu vertreiben.
Gegen 8:30 Uhr fuhren wir nach Tanger. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Einkaufszentrum und erledigten den Einkauf für die Fähre. Schliesslich mussten wir uns 2 Tage auf der Fähre verpflegen. Da es wieder angefangen hatte zu regnen, setzten wir uns in ein Café und warteten den Guss ab. Wir veräumten die Sachen und wollten das WLAN von Mc-Donald nutzen, um mit der Fährgesellschaft zu telefoniere und zu fragen, ob die Fähre planmässig ablegt. Wir hatten gelesen, das Genua unter Wasser steht. Bis jetzt sollte alles planmässig fahren.
Wir fuhren auf den Campingplatz. Dort stellten wir die Autos so, dass uns der Wind nicht in die Seite rein drückt. Wir bauten hinten unsere Plane auf, damit wir trockenen Fusses ins Auto kommen. Das war auch gut so, denn es fing schon wieder an zu regnen.
Als es mal kurzzeitig aufgeört hatte, nutzten wir die Gelegenheit für einen Spaziergang. Dieser dauerte nicht lange, denn wir mussten wieder umkehren, weil es schon wieder regnete. Also, ab ins Auto und wieder Kniffel gepielt.
Nach dem Abendessen hörten wir, wie ein anderes Auto auf den Platz fuhr. Es war auch ein Geländewagen. Wir unterhielten uns eine Weile mit dem Besitzer über die Eindrücke in Marokko und gingen dann alle in unsere Auto. Das mussten wir dann auch, denn es regnete schon wieder. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Lesen und spielen.
Mal sehen was der morgige Tag bringt. Dundee hatte nach dem Wetter geschaut und gelesen, dass zumindest tagsüber der Regen aufhören sollte. Ja denn, schau'n wir mal. Wir hoffen es auf alle Fälle, so dass wir auch mal raus kommen und nicht den ganzen Tag im Auto verbringen müssen.
Heute haben wir mal ausgeschlafen. Die Nacht war ziemlich stürmisch, aber uns machte es nichts aus, denn wir standen windgeschützt. Der Regen hatte aber nicht aufgehört. Erst im Laufe des vormittags klarte es ein wenig auf. Diese Gelegenheit nutze ich, um das Auto wenigstens im vorderen Bereich, etwas zu säubern. Zu Hause wartet dann der Rest darauf geputzt zu werden. Das wird noch ein ganzes Stück Arbeit. Aber es hat sich gelohnt. Der Urlaub war wunderschön.
Morgen geht es auf die Fähre. Mal sehen wohin es uns im nächsten Urlaub verschlägt.
Auch wenn wir genug Zeit hatten, so standen wir doch zeitig auf. Wir mussten noch die Sachen für die Fähre packen und bis nach Tanger Mediterrane waren es auch noch ca. 60 km. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint. Die Nacht war trocken, so das wir unser Dach trocken unter „die Haube“ bringen konnten.
Bevor wir zum Hafen fuhren tankten wir die Autos noch einmal voll, denn so billig bekommen wir den Diesel so schnell nicht mehr. Ausserdem ist es noch ein langer Weg bis nach Hause.
Am Hafen angekommen, ging es recht zügig voran. Zuerst mussten wir die Papiere für die Ausreise abgeben. Dann konnten wir weiter fahren, zur Fahrzeugkontrolle. Dabei wurde auf irgendwelche Stellen, Ersatzreifen, Reifen, unterm Auto, geklopft, wo eventuell Hohlräume sein könnten. Ausserdem wurde noch ins Auto geschaut. Das war die erste Kontrolle. Danach kamen noch 2 Weitere, bei denen auch die Pässe kontrolliert und auch hier unter und in das Auto geschaut wurde. Mit den Kontrollen nehmen sie es hier sehr genau. Das ist ja auch in Ordnung. Nur so können sie verhindern, dass illegale Sachen, Drogen und auch Menschen, geschmuggelt werden.
Auf der Fähre belegten wir unsere Kabine und schauten dann auf dem Achterdeck der Verladung der restlichen Autos zu. Auch hier gab es wieder Interessantes zu sehen. Die Autos waren zwar nicht so beladen wie auf der Hinfahrt, aber es gab noch genug Fahrzeuge, die eindeutig überbeladen waren. Die Sicherheitsleute von der Fährgesellschaft, die die Autos noch einmal kontrollierten, öffneten ganz vorsichtig die Türen und Kofferraumklappen, denn sie wussten, dass ihnen der Inhalt entgegen kommen würde.
Ein Besatzungsmitglied interessierte das „Einpacken“ überhaupt nicht. Er stand an der Railing und angelte. Er hatte ganz gut Erfolg. In 1 Stunde fing er bestimmt 15 Fische. Die Fische, die zu klein waren für den Suppentopf, warf er den Katzen vor die Pfoten. Die freuten sich. Allerdings nach dem 3 Fisch, waren sie satt und spielten nur noch mit dem Fisch. Sie liessen den Fisch für die anderen Katzen liegen.
Nachdem das Schiff ausgelaufen war, gingen wir in unsere Kabine und machten es uns für die Überfahrt gemütlich. Nun sind wir wieder 2 Tage auf dem Schiff. Mal sehen, wie wir die Überfahrt diesmal vertragen. Diesmal haben wir aber vorgesorgt, denn wir haben uns Reisetabletten besorgt.
Heute ist der erste Advent und wir haben keine Kerze dabei. Na ja, nach Advent ist uns aber auch nicht. Schliesslich kommen wir ja aus der Sonne, ha, ha, ha. Die Sonne hat uns schon lange verlassen. Es hat den ganzen Tag geregnet. Nein, nicht ganz, wir haben den einzigen lichten Moment, wo es für eine halbe Stunde Sonne gab, ausgenutzt und waren an Deck, um frische Luft zu schnappen. Der Wind hätte uns dabei fast umgeweht. Wir konnten uns nach hinten lehnen, ohne um zu kippen.
Am Nachmittag gab es immer wieder Durchsagen auf italienisch, französisch und arabisch, die wir nicht verstanden. Ich hörte nur heraus, dass es um die Passagiere mit Ziel Genua ging. Um was es ging konnte ich nicht verstehen. Später erfuhren wir, worum es ging. Als wir Markus und Julia besuchten, sagten sie uns, dass wir in Barcelona übernachten werden und erst am Montag gegen 11:00 Uhr weiterfahren. Der Grund dafür, sind die Wetterbedingungen. Es gibt zu viel Wind und Welle. So kommen wir einen Tag später in Genua an, hoffentlich. Wie es allerdings in Genua aussieht, das wissen wir noch nicht.
Tja, irgendwie haben wir in letzter Zeit kein Glück mit dem Wetter. Wir fahren dem schlechten Wetter immer hinterher .
Die Nacht war ja sehr ruhig, denn wir lagen im Hafen. Früher als geplant, lief die Fähre wieder aus.
Zum Glück, so sind wir auch eher in Genua. Unser Weg nach Hause ist von Genua noch sehr weit, ca. 1200 km. Wir verfolgten die Route der Fähre auf dem Monitor oder auf unserem Navi. Wir sahen, dass die Fähre nicht ihre geplante Route fuhr. Sie fuhr einen regelrechten Bogen, immer unter Land. Die See war draussen einfach zu rauh. Wir dachten, sie legt noch einmal irgendwo an. Schade eigentlich, denn wir wären gerne ausgestiegen. Wir fahren lieber mit dem Auto als mit dem Schiff. Auf der Rückfahrt ging es uns zwar besser. Dundee hat die meiste Zeit verschlafen, weil er sich nicht so fühlte. Na ja, auch das haben wir durchgestanden.
Früh um 6:30 Uhr legten wir in Genua an. Es regnete, wie konnte es auch anders sein. Wir kamen zügig durch die Passkontrolle und den Zoll. Wir verabschiedeten uns Julia und Markus. Es war ein schöner Urlaub mit den Beiden. Wenn es sich ergibt, würden wir gerne noch einmal gemeinsam mit ihnen irgendwo hin fahren.
Unsere Heimfahrt verlief soweit ganz gut. Allerdings zickte der Dicke kurz vor dem Brenner rum. Die Kühlwasseranzeige ging auf einmal in den roten Bereich. Das hatte uns noch gefehlt. Dundee fuhr sofort rechts ran und schaute nach. Es war alles in Ordnung. Wir hatten keine Ahnung woran es liegen könnte. Danach war auch alles wieder ok.
Die Fahrt zog sich hin wie ein Kaugummi. Irgendwann konnte ich nicht mehr sitzen. Nach 16 Stunden Fahrt waren wir endlich am Ziel. Nun hiess es nur noch „Ab ins Bett“.
Es war ein sehr schöner Urlaub. Alle Befürchtungen, die wir vorher hatten, waren umsonst. Wir fühlten uns zu keiner Zeit bedroht oder unsicher. Es war eher das Gegenteil der Fall. Mit dem Militär und der Polizei haben wir nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie waren immer freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Wenn sie nicht weiter wussten, dann fragten sie Jemand Anderen. Auch die anderen Marokkaner waren nicht anders. Klar, gab es den Ein oder Anderen, der uns etwas auf schwatzen wollte und nicht locker lies. Aber das gibt es ja überall.
Landschaftlich ist Marokko auch eine Reise wert. Man kann alles haben, Strand und Meer, Berge mit Schluchten und reißenden Queds, Sand- und Steinwüste, Trubel in den Städten, unendliche Weiten und Einsamkeit. Uns hat es sehr gut gefallen und wir müssen noch einmal wieder kommen, denn wir haben die Todra- und Dadesschlucht auslassen müssen, weil das Wetter uns einen Strich durch den Plan gemacht hat. Das ist aber nicht schlimm, denn wir kommen gerne wieder und können es auch nur weiter empfehlen.
Gefahrene Kilometer im Land 4507,4 km
Gefahrene Kilometer insgesamt 7056,0 km
3 kg Gemüse 15 Dirham/1,50 €
1 kg Lamm 60 Dirham/6,00 €
2 kg Oktupus 70 Dirham/7,00 €
1kg Mandarinen ca. 3 Dirham/0,30 €
1 Laib Brot 1,25 Dirham/0,12 €
Campingplatz 70-100 Dirham/7,00-10,00 €
Diesel 9,58-10,00 Dirham/0,90-1,00 € pro Liter
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