Landy-Travel-Experience
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Donnerstag, den 15.09.2016

Endlich wieder auf Reisen. Dundee holte mich vom Gardasee ab. So konnten wir direkt weiter nach Livorno fahren. Allerdings dauerte es etwas länger als geplant. Wir brauchten 2:00 um ans südliche Ende vom See, 60 km, zu kommen. Ausserdem regnete es auch noch wie aus Eimern.

Tanken mussten wir auch noch, schliesslich wussten wir nicht, wie teuer es auf der Insel sein wird.

An der Tankstelle konnte man nur am Automaten bezahlen. Wir steckten das erste Mal Geld rein und tankten, ein zweites Mal und es klappte nicht. Ich versuchte, die Aktion abzubrechen aber es ging nicht. Dundee legte auf und wir steckten erneut Geld rein. Nun konnten wir wieder tanken, aber das Geld von davor war weg. Es gab aber auch kein Tankwart, den man hätte fragen können, nur eine Barbesitzerin, die ihre Bar der Tankstelle angeschlossen hatte.Ich ging zu ihr und schilderte das Problem. Sie meinte, ich bräuchte die Quittung, dann könne sie mir auch das Geld zurück geben. Ich hatte aber keine Quittung. Also schob ich unverrichteter Dinge wieder ab. Am Tankautomat schaute ich noch einmal und entdeckte die Quittung. Damit ging ich zur Barbesitzerin und bekam mein Geld zurück. Das wäre echt teures Benzin geworden.

Am Hafen angekommen, standen schon jede Menge Autos vor uns, bestimmt 130 in 4-er-Reihen. Wir stellten uns in eine der Schlangen und warteten. Nicht lange und plötzlich setzte sich unsere Schlange in Bewegung. Jetzt hatten wir die 130 Autos nicht mehr vor sondern hinter uns.

Freitag, den 16.09.2016

6:10 wurden wir vom Bordansager geweckt. Wie immer waren wir aber noch lange nicht da. Wir zogen aufs Deck um, um frische Luft zu schnappen. Gegen 7:15 legten wir in Olbia an.

Das Ausladen ging recht zügig. Alle Fahrzeugbesitzer waren bereit und warteten auf das „Signal“. Einige waren sehr nervös. Sie parkten rückwärts aus, um vor den Anderen von Bord zu sein. Das führte dann dazu, dass wir auch sehr schnell „frei“ kamen und vorwärts raus fahren konnten, noch vor den Anderen, die auf unserem Deck standen.

Auf der Insel regnete es auch. Wir fuhren erst einmal die Küste entlang, kamen an Orten vorbei, da dachten wir, wir wären im Fantasialand. Die Häuser alle bunt und verschnörkelt.

Ein Wahrzeichen der Insel ist das Capo d'Orso, Kap des Bären. Dort gibt es Felsformationen, die aussehen wie Tiere, u.a. auch der Bär.

Weiter an der Küste entlang, suchten wir uns einen „Schlafplatz“ im Freien. Das war nicht so einfach und so landeten wir auf einem Campingplatz. Dieser lag direkt am Meer und da der Wind ordentlich blies, konnten wir den Kitern und Surfern zusehen. Mir kribbelte es dabei ganz schön in den Händen und Füssen.

Sonnabend, den 17.09.2016

Da es jetzt erst recht spät hell wird, stehen wir auch später als sonst auf. Aber wir lassen uns trotzdem Zeit mit dem Frühstück und dem Abbau.

Gegen 10:00 Uhr fuhren wir los. Die Landschaft war geprägt von Steinen, die aussahen wie Tiere und andere Fabelwesen, z.B. Biber, Frosch, Kamel, Schlangen, Dinosaurier, Hände, Hexen, sich unterhaltende Frauen. Na ja, so könnte die Aufzählung noch weiter gehen.

Als wir nach Tempio Pausiania kamen, wunderten wir uns, als ein kleiner, wie ein Rennwagen „aufgemotzter“ Fiat Punto mit lautem Motor, an uns vorbei wollte, auch bei Gegenverkehr. Wir dachten wieder einmal, da will wohl ein Halbstarker zeigen, was er hat. Er überholte dann auch und gab Gas. Wenig später wurde er von „Ordnern“ auf einen Parkplatz gewunken. Da erkannten wir, dass der Fiat an einer Ralley teilnahm, mitten im Stadtverkehr und auch noch Sonnabendvormittag.

Ab Pausania ging es auf „Wanderwegen“ weiter. Es war sehr eng, steil, rutschig, steinig. Das störte den Dicken nicht, denn er bewältigte alles mit Bravour. Allerdings kamen wir nur langsam voran. Auf unserem Weg kamen uns auch ein paar Mountainbiker entgegen, die den Berg hinter einem Auto hochgezogen wurden. Runter ging es dann auf „eigenen Rädern“. Nein, danke, das brauche ich nicht.

Kurios fanden wir auch den Strassenbau. Wir kamen von einem Waldweg auf eine Befestigte Strasse. Diese endete urplötzlich und wurde zu einer steinigen Schotterstrasse. Man sollte ja denken, wenn man eine Strasse nach oben baut, fängt man unten an. Aber hier wurde scheinbar oben angefangen. Sehr merkwürdig.

Unser Nachtlager schlugen wir heute an einem Stausee auf. Hier war keiner weit und breit zu sehen und würde auch keiner vorbei kommen. Denkste, kaum hatten wir unser Dach auf gestellt, schon kamen Wanderer des Weges und wenig später auch noch eine Familie zum Pullern. Danach hatten wir aber unsere Ruhe und wir waren alleine am See.

 

Sonntag, den 18.09.2016

Der Morgen war herrlich, absolute Stille, ausser Vogelgezwitscher und das Plätschern vom See, gab es kein anderes Geräusch. Wir haben echt einen tollen Übernachtungsplatz gefunden. So kann es weiter gehen.

Ohne Eile machten wir uns auf den Weg Richtung Westküste. Da wir keine Hauptstrassen fahren wollten, suchten wir uns mit Hilfe des Navigationssystems einen Weg über „kleine“ Wege. Diese führten uns über Felder und Wiesen, über die schon lange Keiner mehr gefahren ist. Wir mussten auch öfter einmal umdrehen, weil es einfach nicht mehr weiter ging. Manchmal fuhren wir auch nur im Kreis. Die Grundstücke waren abgegrenzt mit Kaktusfeigen. Diese wachsen hier wie Unkraut.

Irgendwann hatten wir dann aber genug davon, im Kreis zu fahren und wir suchten uns die schnellste Strecke an die Küste. Dundee suchte sich eine Stelle auf der Karte aus und das Navi leitete uns dorthin. Das war dann auch ein Volltreffer, was den Übernachtungsplatz anging. Wir fanden einen tollen Platz auf einem alten Minengelände am Meer. Dort störte uns keiner und wir störten auch keinen.

Montag, den 19.09.2016

Die alte Minenstadt erwacht langsam wieder zum Leben. Die verlassenen Häuser werden wieder hergerichtet und verschönert. Ich frage mich nur, was die Leute bewegt, hierher zu ziehen. Hier gibt es nichts, keine Industrie, keinen Tourismus. Wovon wollen die Leute leben?

Da wir Hauptstrassen langweilig finden, suchen wir uns kleine Strassen und Wege. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir vor einem Zaun oder geschlossenen Tor stehen und wir wieder zurück fahren oder im Kreis fahren müssen.

Heute wollten wir uns auch einmal etwas anschauen, eine Grotte, die Grösste und Bekannteste auf der Insel. Aber daraus wurde nichts, denn sie hatte geschlossen, wegen Unwetter. Am Tag zuvor war es so stürmisch, dass es das Wasser in die Grotte rein drückte und man sie nicht betreten konnte, schade. So fuhren wir also weiter auf der Strasse nach Bosa. Im Reiseführer ist sie als schönste Achterbahn Sardiniens beschrieben. Das kann man wohl sagen, eine tolle Aussicht auf die Steilküste. Die Suche nach einem Platz für die Nacht gestaltete sich auch nicht so schwierig. Wir fanden wieder schnell einen tollen Platz am Meer. Allerdings konnten wir den nicht sehr lange geniessen, denn wir waren gerade mit allem fertig als der regen vom Meer herüber zog und uns ins Auto trieb.

Dienstag, den 20.09.2016

Das „Rauschen“ der Wellen war lauter als der Lärmpegel in der Disco. Das hat uns aber nicht gestört. Wir haben trotzdem gut geschlafen.

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Süden auf kleinen Strassen und Wegen. Dabei kamen wir auch durch Orte wo die Strasse bis an den Ort super schlecht war und im Ort selber toll gepflastert. Die Strassen hier sind allgemein sehr schlecht. Man fährt auf einer betonierten Strasse und im nächsten Augenblick ist es nur noch Schotterpiste oder noch schlechter. Im Navi sind die Strassen als Hauptstrassen ausgeschrieben, ha, ha. Aber auf solchen Strassen kommt man durch Gegenden, die sehr schön und einsam sind. So fuhren wir lange durch Olivenhaine und hätten auch wieder jede Menge Kaktusfeigen pflücken können. Aber wir hatten noch genug Obst dabei. Ausserdem werden wir sicherlich noch an genügend Kaktuszäunen vorbei kommen.

Heute wollten wir mal etwas Kultur machen und „tote“ Steine ansehen. Allerdings haben wir die „toten“ Steine tote Steine sein lassen, denn als wir dort ankamen und die Anlage von aussen sahen, haben wir beschlossen, nicht hinein zu gehen, denn es sah ein wenig nach einem alten Steinhaufen aus. Da schauen wir uns doch lieber Flamingos an. Die kann man hier reichlich sehen.

Mittwoch, den 21.09.2016

Es ist immer spannend bei uns. Heute Nacht, 3:00 Uhr, mussten wir umziehen. Der Wind hat uns nicht schlafen lassen. Er bließ ein wenig zu heftig, so dass wir nicht mehr ruhig standen. Das Dach wackelte schon ganz gut. Also, Dach zu gemacht und ein Stück landeinwärts gefahren. Dort wieder Dach auf und weiter geschlafen. Die ganze Aktion hat 15 Minuten gedauert. Hätten wir noch unser Dachzelt gehabt, dann hätten wir bestimmt 1 Stunde dafür gebraucht und hätten bald gar nicht mehr schlafen gehen brauchen. Das zeigt uns mal wieder, dass es eine gute Entscheidung war, das Auto umzubauen.

Morgens konnten wir dann ausgeschlafen weiter fahren. Wir kamen an Sanddünen vorbei, was uns ein wenig an Afrika erinnerte. Dann ging es weiter und es wurde wieder spannend, denn wir fuhren in einen Seitenweg rein und wussten nicht was uns erwartet. Es war ein sehr enger, gerade mal so breit wie das Auto, steiniger und teilweise auch sehr steiler Weg. Das Auto bekam viele Kratzer. Das tat schon weh, wenn wieder ein dickerer Ast über den Lack kratzte. Aber andererseits braucht man sich nicht so ein Auto kaufen, wenn man nicht auch mal solche Wege fährt. Zum Glück sind es auch nur oberflächliche Kratzer.

Einmal musste der Dicke richtig arbeiten. Wir sind einen sehr steilen Weg, ca.15% Steigung, mit Längsrillen, Löchern und grossen Steinen rauf gefahren. Man kann das immer gar nicht so richtig beschreiben, wie steil und schwierig das ist. Man muss dabei gewesen sein. Bei der Passage hatte ich schon ein wenig Angst, dass wir rückwärts rutschen oder seitlich fallen. Aber es ging alles gut. Am Ende stellte sich auch noch heraus, dass es der falsche Weg war und wir wieder zurück mussten. Wir haben ja Urlaub.

Auf unserem Weg weiter nach Süden begegneten wir zufällig einem Landy-Fahrer, Mario, mit dem Dundee im Kontakt stand. Geplant war, dass wir uns unterwegs treffen, aber nicht zufällig. Na ja, da hatten wir noch einmal Glück. Wir fuhren gemeinsam zu einem Stellplatz, den er kannte und richteten uns dort häuslich ein. Es war ein toller Platz mit dem besten Blick auf den Zuccero. Zum ersten Mal konnten wir auch den Sonnenuntergang so richtig geniessen. Es gab keinen Wind und keinen Regen.

Donnerstag, den 22.09.2016

Heute liessen wir es ruhiger, noch ruhiger, angehen, zumal wir auch gar nicht so schnell weg kamen, denn der andere Landy stand vor der „Ausfahrt“.

Gegen 10:00 Uhr fuhren wir los. Heute wollten wir keine Experimente wagen und vom Weg abkommen. Wir fuhren auf fast direktem Weg, mit kurzem Abstecher zum Einkaufen und Halt zum Kaktusfeigen pflücken, zu dem Platz, an dem Mario die Nacht vorher stand. Es war ein Strandplatz. Wir stellten uns an den Strand und sprangen ins Meer, herrlich. Den Rest des Tages verbrachten wir mit „Nix-tun“ und später lecker Essen kochen.

Freitag, den 23.09.2016

Frühstück am Meer mit den Füssen im Sand hat schon etwas. Wir haben es dann auch genossen. Dundee war vor dem Frühstück noch schnell im Meer. Mir war es zu früh und zu kalt. Ich mag es lieber wärmer.

Heute lag auch keine schwere Tour auf dem Plan. Wir wollten auf „direktem“ Weg zu dem Standplatz vom Mario, dem anderen Landyfahrer. Wir kamen an einem riesigen Industrie- und Hafengelände vorbei. Es erstreckte sich über mehrere Kilometer.

Auf unserem Weg stach uns ein Mc-Donalds-Schild ins Auge. Nein, wir wollten nicht dort essen. Wir wollten ein Eis essen, denn wir lieben beide Softeis. Also folgten wir der Ausschilderung. Ausserdem konnten wir dort das WLAN nutzen für unsere Mails und ich konnte endlich einmal mit der Homepage anfangen. Ich hatte ja alles schon soweit vorbereitet. Allerdings reichte die Zeit, 1 Stunde, nicht aus. Ich kam gerade mal 3 Tage weit. Egal, Hauptsache, ich habe erst einmal angefangen.

Unterwegs pflückten wir noch das Obst für die nächsten 2 Tage. Die Kaktusfeigen hingen überreif an den den Kakteen und fielen schon ab, weil sie so reif waren. Wir hätten am Liebsten alle mit genommen, aber so viel Platz hatten wir dann doch nicht. Ausserdem wird es auf unserem Weg noch den ein oder anderen Kaktuszaun geben.

Unser Standplatz war heute sehr begehrt, denn kaum dass wir standen, kamen auch schon Wanderer des Weges und als wir mit dem Abendessen fertig waren kam ein Land Rover mit 8 Leuten zum „Fotoshooting“. Wir haben immer das Glück, wenn wir uns gerade „häuslich“ eingerichtet haben, kommen noch irgendwelche Leute vorbei. Aber das ist uns egal solange uns keiner stört und wir keinen stören. Wir haben den Abend bei einem guten Essen und den tollen Blick ausklingen lassen.

Sonnabend, den 24.09.2016

Auch am frühen Morgen war an unserem Schlafplatz viel „Verkehr“, Mountainbiker, Wanderer. Was wollen die alle so früh hier? Wir liessen uns aber nicht stören und frühstückten erst einmal bevor wir weiter zogen.

Wir fuhren auch heute wieder an der Küste entlang ohne besonderes Ziel. Die Strassen waren mal besser, mal schlechter. Des öfteren kam es schon vor, dass wir von einer asphaltierten Strasse von „mir nichts dir nichts“ auf eine Schotterpiste fuhren. Dies wurde aber nie angekündigt. Heute gab es sogar ein Schild, wo drauf stand, dass die asphaltierte Strasse zu Ende ist.( fin asfalto ) Es ist immer wieder lustig.

Sonntag, den 25.09.2016

Gefrühstückt haben wir heute mit einer Wespe. Es ist interessant, was die alles wegschleppen kann.

Wir hatten überlegt, noch einen Tag auf dem Zeltplatz zu bleiben. Da wir aber nur die Bar als Alternative bei Regen hatten, weil wir unsere Wings nicht aufstellen konnten, entschlossen wir uns, weiter zu fahren. Draussen konnten wir uns ein Plätzchen suchen und die Wings aufklappen.

Wir fuhren an der Küste Richtung Norden und auch wieder in kleine Strassen und Wege. Auf einem solcher ziemlich steinigen und steilen Wege fuhr ein Fiat Panda voraus. Der war ziemlich schnell unterwegs. Wo der fahren kann, können wir erst recht fahren. Allerdings wurde der Weg auch diesmal wieder enger, steiler, steiniger, bis es gar nicht mehr weiter ging. Dann war der Weg zu eng für uns. Wir mussten wieder zurück. Wir konnten aber nicht wenden, so dass wir das ganze Stück rückwärts fahren und einen anderen Weg suchen mussten. Dabei kamen wir am „Parkwächter“ vorbei. Für den Nationalpark muss man sozusagen Eintritt bezahlen. Da wir nicht ganz verstanden hatten, was wir alles in Anspruch nehmen könnten, zahlten wir den höheren Beitrag. Am Ende haben wir von all dem nichts genutzt. Wir fuhren auf „Abwegen“ durch den Park, in Sackgassen, die auch hier schwierig zu befahren waren und wo wir wieder umkehren mussten. Am Ende kamen wir aber dort heraus, wo wir hin wollten.

Nun brauchten wir noch einen Platz für die Nacht. Dies gestaltete sich heute etwas schwieriger als die anderen Tage. Wir fuhren nach Cala Gonone und fanden kein ruhiges Plätzchen, nur Massen von Autos, die die Strasse rechts und links belagerten. Zu guter Letzt landeten wir auf dem hiesigen Campingplatz. Das war aber nicht die schlechteste Wahl, denn er war gut ausgestattet, vor allem hatte er wesentlich besseres WLAN.

Da wir heute nicht kochen wollten, gingen wir zum Abendessen den Ort und fanden ein nettes Restaurant am Wasser. Das Essen war sehr gut. Auf dem Rückweg kamen wir an einer Gelateria vorbei und gönnten uns noch einen Nachtisch.

Montag, den 26.09.2016

Heute Ruhetag! Wir haben uns kurzfristig entschlossen, einen Tag „Fahrpause“ zu machen. Wir blieben auf dem Campingplatz und bereiteten die nächsten Tage vor, denn wir entdeckten einige schöne Ziele in der Nähe. Dazu mussten wir uns aber erst einmal Informationen einholen. Da das Internet hier sehr gut ist, konnten wir die Informationen schnell bekommen.

Damit wir nicht den ganzen Tag mit „Nichtstun“ beschäftigt waren, machten wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Dieser war relativ ausgestorben, denn die meisten Urlauber lagen schon am Strand oder waren mit den Tour-Anbietern unterwegs. Wir wollten das lieber auf eigene Faust machen.

Dienstag, den 27.09.2016

Was für ein Tag wieder. Wir fuhren zur Gola Goruppa, zur tiefsten Schlucht Sardiniens. An der Hauptstrasse, an der weit und breit kein Haus, steht und kein Ort ist, kamen uns einige Leute entgegen. Ich fragte mich: „Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin? Wann sind sie los gelaufen und wann kommen sie an?“ Tja, wir werden es nie erfahren.

Der Weg zur Schlucht war wieder anstrengend. Die Spitzkehren waren nicht in einem Zug zu bewältigen und es gab auch noch weitere Hindernisse, wie Äste. Einmal mussten wir sogar einen grösseren Ast absägen. Ich ging teilweise voraus, um Dundee einzuweisen, wenn es eng wurde. Als wir dann auf den Abzweig von der anderen „Strasse“ kamen, ging es wieder recht zügig voran. Diese Strasse fuhr sich wie Autobahn, obwohl es auch eine Sandpiste war. Am Endpunkt stellten wir das Auto ab und gingen den Rest zur Schlucht zu Fuss. Es war ein schöner Fussmarsch durch den Wald. Dadurch war es nicht so heiß. Auf dem Weg trafen wir eine Familie mit 2 Kleinkindern. Der Vater trug beide Kinder auf dem Rücken bzw. auf der Schulter. Selbst bei den schwierigsten Passagen blieben die Kinder beim Papa. Aber der scheint das öfter zu machen, denn er hatte damit keine Mühe. Unsereins tut sich schon mit dem eigenen Gewicht schwer.

Am Eingang der Schlucht angekommen, versperrte uns ein Kassenhäuschen den Weg. Die wollten doch tatsächlich Eintritt für die Schlucht haben, und das nicht gerade wenig, dafür, dass sie nichts tun mussten, als am Eingang sitzen. Das fanden wir ein wenig frech und gingen dann nicht in die Schlucht.

Zurück gingen wir durch das ausgetrocknete Flussbett zurück. das entschädigte für alles. Dabei ging es über grosse Steine und durchs Wasser. Wir mussten auch oft einen Haken schlagen, um den richtigen Weg zu finden. Im Flussbett gab es viele „Badewannen“, die zum Reinspringen einluden. Eine Badewanne war dann auch meine. Auf dem ganzen Weg roch es nach Kamille und Minze, denn davon gab es reichlich. Wir nahmen uns etwas Minze für Tee mit. Frischer Pfefferminztee ist immer sehr lecker.

Mittwoch, den 28.09.2016

Wir hatten uns entschlossen, noch einmal Richtung Süden zu fahren, denn Dundee hatte etwas von Wasserfällen gelesen, die sehenswert sein sollten. Also fuhren wir heute dahin.

Auf der Strasse waren heute sehr viele Tiere unterwegs, Kühe, Schweine, Pferde, Schafe. Die Kühe standen sogar auf der Strasse und fraßen. Irgendjemand hatte Futter auf die Strasse gestreut, damit die Kühe das fressen konnten. Das war schon ein komischer Anblick.

Die Wasserfälle waren Wasserfälle ohne Wasser. Leider gab es kein Wasser. Na ja, der Anblick der Felsen war schon imposant. Nun war die Frage. „Wohin jetzt?“ Da fiel mir ein, dass ich gelesen hatte, dass die Strasse von Lula nach Siniscola eine sehr schöne Panoramastrasse sein soll. Also nichts wie hin. Sie ist wirklich sehr schön.

Da es nun schon recht spät war, hielten wir langsam Ausschau nach einem Schlafplätzchen. Das war nicht einfach, denn rechts und links der Strasse ging es steil bergab oder -auf. Am Ende fuhren wir auf den Campingplatz von Santa Lucia.

Donnerstag, den 29.09.2016

Kein Ziel, keinen Plan. So sah unser Tag heute aus. Ach ja, einen Plan gab es. Wir mussten einkaufen, denn unsere Obst- und Gemüsekiste und auch die Kühltruhe waren leer. Also mussten wir diese erst einmal auffüllen.

Danach ging es ganz gemütlich an der Küste entlang und irgendwann in eine Stichstrasse zum Strand. Dort standen zwar schon eine Menge andere Wohnmobile und Geländewagen, aber diesmal störten wir uns nicht daran. Wir unterhielten uns kurz mit einem Toyota-Fahrer und einem Landy-Fahrer. Der Landy war ein Schweizer. Wie konnte es auch anders sein. Wir begegneten in letzter Zeit sehr vielen Schweizern, vor allem Bernern. Wir haben uns schon gefragt, ob die Schweiz alle raus geschmissen hat. Dann wäre diese jetzt leer.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit baden, lesen und nichts tun.

 

Freitag, den 30.09.2016

Der heutige Tag fing schon nicht so gut an. Die Wespen ärgerten uns beim Frühstück. Dann fuhren wir Richtung Norden und wollten uns einen schönen Platz oder Campingplatz suchen für den Tag. Überall wo wir frei stehen wollten, waren schon Massen von anderen Wohnmobilen oder Touris. Die Campingplätze, die wir uns ansahen, entsprachen auch nicht unseren Vorstellungen. Wir sind nicht sehr wählerisch aber eine gewisse Qualität sollten sie schon haben.

Da wir nichts fanden, beschlossen wir doch noch, heute auf die Insel Maddalena zu fahren. Dort schauten wir erst einmal nach den 3 Campingplätzen, die es auf der Insel gab, denn so leicht wie auf dem Festland werden wir keinen freien Platz finden. Aber auch diese waren nichts, denn die Sanitäranlagen oder die Plätze zum Stehen waren nichts. Wir fuhren weiter auf der Suche nach einem Platz. Dabei umrundeten wir fast die gesamte Insel und auch noch die Nachbarinsel Caprera.

Die Landschaft auf den Inseln ist wirklich toll, zerklüftete Felsen, tolle Pinienwälder, tolle Buchten, aber alles nichts zum Stehen. Allmählich wurde es dunkel und wir hatten immer noch nichts. Immer wenn wir dachten, ein geeignetes Plätzchen gefunden zu haben, waren dort schon Leute oder kamen gerade Welche als wir aufbauen wollten. Wir wunderten uns, wie viele Leute noch unterwegs waren um diese späte Stunde. Es war zum Verzweifeln. Am Ende nahmen wir die Fähre zurück aufs Festland und wollten dort auf einen der Campingplätze fahren. Der Eine hatte Dixi-Toiletten, zwar mit Wasserspülung, bei dem Anderen standen die Camper dicht an dicht und der Platz hatte auch keinen schönen Untergrund. Wir fuhren weiter und es wurde immer später. Viele Plätze schliessen um 19:00/20:00 Uhr. Es war bereits nach 20:00 Uhr.

Ein wenig genervt kamen wir an dem Letzten von uns ausgesuchten Platz an. Der hatte zum Glück noch geöffnet. Wir liessen uns einen Platz zuweisen, denn aussuchen konnten wir jetzt nicht mehr. Das konnten wir dann morgen machen, wenn wir uns entscheiden sollten zu bleiben. Heute war nur noch Duschen angesagt und dann schlafen gehen ohne Abendessen.

Sonnabend, den 01.10.2016

Bevor wir frühstückten, schauten wir uns auf dem Platz nach einem besseren Stellplatz um, denn auf dem wir jetzt standen, wollten wir nicht bleiben. Es dauerte bald eine Stunde bis wir einen geeigneten Platz gefunden hatten. Jetzt konnten wir in Ruhe frühstücken. Aber Ruhe hatten wir auch nicht, denn auch hier ärgerten uns die Wespen. Wir konnten kaum in Ruhe sitzen. Erst als wir mit dem Frühstück fertig waren, waren die Wespen auch fertig. Na toll.

Nachdem wir eine Runde um den Platz gelaufen sind, begann wir mit dem Nichtstun. Na ja, nicht ganz, lesen, schauen was die Anderen machten, dem Regen zuschauen und es regnete richtig doll. Wir mussten sogar das Entwässerungssystem rund um das Auto ausbauen, damit das Wasser auch gut ablief und nicht unter die Plane. Wir wollten ja schliesslich im Trockenen sitzen und später kochen.

Sonntag, den 02.10.2016

Frühstücken war heute schwieriger als gestern, denn die Wespen waren noch lästiger und aufdringlicher. Sie haben uns in die Flucht geschlagen. Am Ende frühstückten wir im Stehen und weit weg vom Tisch.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit lesen, Leute schauen, die ankamen, kochen und essen. Ein ziemlich ruhiger Tag. Auch das muss mal zwischendurch sein.

Auch hier auf dem Campingplatz waren wieder sehr viele Schweizer. Die Schweiz muss leer sein, so viele wie hier unterwegs sind.

Montag, den 03.10.2016

Heute schlugen wir den Wespen ein Schnippchen. Wir standen eher auf als sie und frühstückten. Als sie dann ausgeschlafen hatten und angeflogen kamen, waren wir fertig und es gab nichts mehr für sie. Sie zogen auch unverichteter Dinge wieder ab und belästigten uns nicht mehr. Warum nicht gleich so? Allerdings war es für Dundee ganz schön früh zum Aufstehen, denn zu Hause, wenn er arbeitet, steht er nicht so früh auf. Aber man muss auch Opfer bringen. Für mich war es sogar später als sonst.

Nach dem Frühstück  fuhren nach Capo Testa zum „Cimiterio die sassi - Friedhof der Steine“ Der ist einfach grandios. Die Steine aus Granit bilden verschieden Figuren, z.B. Fische, Wale, Schildkröten, Schnecken, Gesichter, Kobolde, Hexen uvm. Natürlich muss man auch ein wenig Phantasie haben, damit man es erkennt. Ich fand es faszinierend, dass ich, wenn ich durch den Sucher meiner Kamera geschaut habe, die Figuren viel deutlicher erkannt habe. Ich hätte da noch stundenlang rum laufen und kraxeln können. Aber irgendwann mussten wir mal weiter.
Aber wohin? Wir hatten kein konkretes Ziel, wieder einmal die Küste entlang auf der Suche nach einem schönen Plätzchen. Tja, die Küste war schon ziemlich zugepflastert. Nicht so einfach, das Richtige zu finden. Aber wir fanden einen Campingplatz, direkt am Meer. Der hatte sogar noch geöffnet, was von aussen nicht so aussah. Erst dachten wir, wir wären die Einzigen. Aber als wir auf den Platz kamen, waren da noch ein paar Andere, nicht viele. Und was soll ich sagen, die Schweizer hatten wieder die Überhand.

Dienstag, den 04.10.2016

Ursprünglich wollten wir weiter Richtung Olbia fahren. Doch vor dem Aufstehen haben wir uns überlegt, doch hier zu bleiben, denn wir mussten ja noch die Sachen zusammen packen. Der Urlaub ist zu Ende. Die Fähre geht morgen Abend.

Dementsprechend standen wir dann auch etwas später auf, zumal wir auch nicht mit Wespen rechnen mussten, denn gestern Abend blieben wir verschont. So auch heute früh.

Nach dem Frühstück drehten wir eine kleine Runde zum Strand und über den Platz, so dass wir sagen konnten, wir haben uns bewegt. Danach packte ich die Tasche und den Rucksack, die ich beide am Gardasee dabei hatte. Ich musste überlegen, was kommt mit auf den Berg und was kann im Auto bleiben, denn wir wollten am Freitag weiter nach Hückeswagen. Das Packen nahm so seine Zeit in Anspruch. Dundee kontrollierte in der Zwischenzeit das Auto und brachte ein paar Kleinigkeiten in Ordnung.

Den Rest des Tages, es war mittlerweile auch schon 14:30, Uhr verbrachten wir mit lesen und später kochen.

Mittwoch, den 05.10.2016

Wir konnten uns heute richtig Zeit lassen, denn unsere Fähre fuhr erst um 22:00 Uhr und bis zur Fähre war es nicht weit.

Wir frühstückten in aller Ruhe, ohne Wespen und packten alles zusammen. Gegen 11:00 fuhren wir dann los.

Für heute hatten wir unserem Navi gesagt, dass wir keine kleinen Strassen fahren wollten, also keine Experimente. Aber die grossen Hauptstrassen und Autobahnen wollten wir auch nicht fahren. So blieben wir auf der Landstrasse und kamen auch noch zufällig zu dem steinernen Elefanten, von dem wir nur gehört hatten. Auf dem Weg zur Fähre lag ein See, an dem wir anhalten wollten. Es war dort so schön, dass wir beschlossen zu bleiben, bis es Zeit war zu fahren.

Ja, nun war die schöne Zeit vorbei. Wir haben viel gesehen und können die Insel nur weiter empfehlen. Es gibt so viele schöne und verschiedene Landschaften und Dinge hier zu sehen. Es lohnt sich.